SVWW verlängert mit Cheftrainer Marc Kienle bis 2017

WIESBADEN - Ein kleiner Dank gilt auch Joachim Löw. Das klingt durch. Als der Präsident des SV Wehen Wiesbaden freudig die wohl wichtigste Vertragsverlängerung von allen verkündet. Als Markus Hankammer erklärt, dass Marc Kienle über diese Drittliga-Saison hinaus bleibt. Dass der Schwabe um zwei Jahre bis 2017 verlängert. Schließlich hatte Bundestrainer Löw im September Kienle als Assistent an Bord holen wollen, nicht zuletzt auch auf Wunsch von Hankammer ging der 42-Jährige aber nicht. Weitere Angebote soll es zwar seitdem nicht gegeben haben. „Aber wir haben sofort erkannt, dass wir Marc Kienle länger an uns binden müssen“, betont Hankammer. Und lobt den Chefcoach, der seit Oktober 2013 im Amt ist. Den SVWW an die Spitze der Liga geführt hat. „Er macht eine ausgezeichnete Arbeit. Man sieht eine tolle Entwicklung spielerisch und im gesamten Verein. Marc Kienle übernimmt dabei eine herausragende Rolle.“ Dafür greift der Präsident auch gerne tiefer in die Tasche. „Natürlich müssen wir sparen, aber an den richtigen Stellen muss man investieren. Das wäre sonst nicht allzu klug.“

Genauso begeistert zeigt sich der Sportdirektor. Michael Feichtenbeiner, der den schwäbischen Landsmann zum SVWW lotste. „Marc hat ein unglaubliches Netzwerk, hat große Erfahrung mit der Nachwuchsarbeit und arbeitet sehr harmonisch mit den Spielern und dem Verein zusammen. Er analysiert ein Spiel so ruhig und gut, dass er in der Pause die idealen Anweisungen geben kann. Wir waren nicht umsonst in vielen Partien in der zweiten Hälfte besser. Marc ist genau der Richtige für unseren Weg.“ Zwischen all dem gibt sich Kienle gewohnt zurückhaltend. „Ich freue mich, dass die Reise weitergehen wird. Der gesamte Klub hat nach wie vor großes Potenzial. Ich bin ambitioniert, meine Spieler sind es. Das Team rund ums Team ist es. Und ich glaube, dass wir noch einen Tick professioneller werden und das erreichen können, was wir uns vorgenommen haben.“ Sprich: möglichst zeitnah in die Zweite Liga aufsteigen. Ob Kienle eine Ausstiegsklausel besitzt, will Hankammer nicht verraten.

Der Trainer richtet den Blick direkt auf die kommende Aufgabe. Und die heißt: Fortuna Köln. „Ein sehr undankbarer Gegner“, sagt Kienle über den seit vier Spielen sieglosen Aufsteiger, der am Samstag (14 Uhr) in der Brita-Arena gastiert. „Sie sind defensiv sehr gut organisiert, sehr robust. Zudem ist die Fortuna nach vorne mit seitlichen Freistößen und Einwürfen gefährlich. Das Spiel wird also eine gewisse Geduld erfordern“, weiß der 42-Jährige. Wer die gesperrten Alf Mintzel und Michael Wiemann ersetzt, sei noch offen. Patrick Funk und Robert Müller seien Optionen. Allerdings will Kienle auch abwarten, wie fit Sebastian Mrowca, der aufgrund einer Erkältung am Dienstag nicht für die polnische U 20 auflaufen konnte, und José Pierre Vunguidica, der für Angola 80 Minuten beim 1:1 in Burkina Faso in Afrika-Cup-Qualifikation agierte und erst gestern spät zurückkehrte, sind.

Tobias Goldbrunner / wiesbadener-kurier.de