Königs trifft auch gegen Halle
Lupfer des Torjägers bringt einen Punkt – Pazurek fehlt gegen Bremen



Die Fortuna hat am Samstag vor 6.133 Zuschauer im Erdgas-Sportpark einen 1:0-Vorsprung nicht über die Zeit bringen können. Neun Minuten vor dem Ende glich Osayamen Osawe für den Halleschen FC die sehenswerte Führung durch Marco Königs aus der ersten Halbzeit (31.) aus. Trotz der Punkteteilung sind die Kölner nun seit drei Begegnungen in der 3. Liga ungeschlagen und holten daraus sieben Punkte.

"Aufgrund der zweiten Halbzeit war es ein glücklicher Punktgewinn für uns. Wir haben eine sehr gute erste Hälfte gespielt. Da haben wir sehr mutig verteidigt und sehr schnelle zielstrebige Angriffe gefahren und viel Druck auf den Gastgeber gemacht. Aber in den zweiten 45 Minuten waren wir gar nicht mehr in der Lage uns zu befreien, weil die Intensität in unserem Spiel deutlich nachgelassen hat. Da haben wir nur noch reagiert. Der Ausgleich war schon deutlich früher verdient für Halle. Aber vor ein paar Wochen hatten uns viele schon abgeschrieben, insofern war das wieder ein Lebenszeichen der Mannschaft", sagte Trainer Uwe Koschinat.

Die Fortuna begann gegenüber dem 3:1-Erfolg zu Hause gegen Mainz 05 II mit einer Änderung. Michael Kessel, der zuletzt erkrankt fehlte, ersetzte Torschütze Lars Bender. Halles Coach begegnete seinem Gegenüber Uwe Koschinat mit einer taktischen Raffinesse. Nachdem der ehemalige Fortuna-Spieler Stefan Böger zuletzt seine Abwehrkette mit vier gelernten Innenverteidigern gebildet hatte, besetzten gegen die Südstädter mit Marcel Baude auf der rechten Seite und dem ehemaligen FC-Spieler Andre Wallenborn auf links wieder gelernte Außenverteidiger diese Positionen.

Beide Mannschaften begannen mutig und offensiv. Die erste gute Chance hatte Halle, aber der unplatzierte Schuss von Torjäger Osawe war für Andre Poggenborg keine schwere Prüfung (7.). Die Anfangsphase war spannend und umkämpft. Nach 17 Minuten köpfte erneut Osawe eine Ecke von Sören Bertram knapp links am Kölner Tor vorbei. Nur eine Minute zuvor war Julius Biada bei einem Alleingang in Richtung gegnerisches Tor an Halles Keeper Fabian Bredlow gescheitert. Dass die Abwehr der Gastgeber nicht sattelfest ist, stellte dann nach 32 Minuten Marco Königs unter Beweis. Nach einem Abschlag von Poggenborg bekam Fortunas Torjäger ein Zuspiel von Biada, das er mit einem Lupfer über Bredlow hinweg zum 0:1 verwertete. Es war bereits der siebte Saisontreffer des gebürtigen Solingers, den der Trainer im Vorfeld der Partie als einen „unheimlichen Prellbock“ geadelt hatte. Nur fünf Minuten später kam Königs erneut zu einem Abschluss, er zielte aber über das Tor. Nach der Führung war die Fortuna das dominierende Team. Und der zweite Treffer schien nur eine Frage der Zeit. Halle wirkte verunsichert durch den Rückstand. Es blieb aber zunächst beim 1:0 zur Pause.

Wütend und aggressiv kam Halle zurück aus der Kabine und kassierte durch den eingewechselten Selim Aydemir auch gleich die erste gelbe Karte des Spiels. Der weitere für den Kölner Biada und den Hallenser Engelhardt bis zur 60. Minute folgten. Die Gangart verschärfte sich nun spürbar. Halle kam zu Torraumszenen, die sie aber wie beim Kopfball von Banovic nur unzulänglich nutzten (57.). In der Regel entsprangen diese aber Standardsituationen. In der Offensive fehlte beim HFC weiter die zündende Idee. Nach 63 Minuten hatte die Fortuna dann mächtig Dusel. Zunächst traf Osawe mit einem strammen Schuss nur den Pfosten und im Anschluss trat Ziegenbein die Kugel nur gegen die Latte. Zweimal Aluminium in kurzer Abfolge! Das waren gleich zwei Warnschüsse für die Gäste, nun tunlichst mal wieder einen Gang höher zu schalten. Kurz danach sah auch Markus Pazurek Gelb. Es war die fünfte im laufenden Wettbewerb für den defensiven Mittelfeldspieler, der nun im kommenden Heimspiel gegen Werder Bremen II gesperrt ist. In der 73. Minute wechselte Uwe Koschinat das erste Mal, brachte Johannes Rahn für Biada. Die Kölner hatten nun kaum noch etwas vom Spiel. Can Serdar kam für Hamdi Dahmani (80.). Und eine Minute danach fiel der zu diesem Zeitpunkt redlich verdiente Ausgleich für Halle durch den achten Saisontreffer von Osayamen Osawe, der in der Schlussminute nach einem Zupfer an seinem Trikot noch einen Strafstoß forderte, ihn aber nicht bekam. Der zweite Spielabschnitt gehörte den Hausherren, die zuvor vier Heimspiele in Folge gewonnen hatten. Somit ging das 1:1 unterm Strich in Ordnung.

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