Trainer Koschinat krank Fortuna Köln in der Winterdepression

Von Christian Krämer

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Köln - Die eigentlich kaum zu überhörende Stimme von Uwe Koschinat hat sich eine Auszeit genommen. Den Trainer des Fußball-Drittligisten SC Fortuna Köln hat es nach eigener, sehr leiser und krächzender Aussage „richtig umgehauen“. Ein bakterieller Infekt, den der 46-Jährige mit Antibiotika bekämpft. Koschinat verbrachte den Großteil der Trainingswoche auf dem heimischen Sofa, an Arbeit mit der Mannschaft war nicht zu denken. „In sieben Jahren habe ich insgesamt vielleicht drei Einheiten verpasst“, sagt der Trainer. „Jetzt hat es mich halt mal richtig erwischt.“

Fortunas Coach ist krank, die Mannschaft steckt nach zuletzt nur einem Sieg in zehn Liga-Spielen tief in einer Ergebniskrise – ausgerechnet vor dem wegweisenden Duell mit dem SV Wehen Wiesbaden am Samstag (14 Uhr, Südstadion). Ein Sieg und die Kölner wären wieder auf drei Punkte dran am aktuellen Tabellendritten. Eine Niederlage und der Südstadt-Klub hätte neun Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz – die Träume vom Aufstiegsrennen wären wohl endgültig zerplatzt. Koschinat gesteht: „Eigentlich ist es ja vermessen von einem Verfolgerduell zu sprechen, wenn wir damit gemeint sind. Aber dank Bremen II und dem 2:2 in Wehen sind wir ja noch irgendwie in Schlagdistanz.“

André Filipovic vertritt Uwe Koschinat beim Training

Nun will Koschinat, der zu Wochenbeginn von seinem Assistenten André Filipovic auf dem Übungsplatz vertreten wurde, seine Mannschaft wieder in die Erfolgsspur bringen. Dabei hat er neben seinem Infekt auch noch mit den nach wie vor miesen Trainingsbedingungen rund ums Südstadion zu kämpfen, einer wahrscheinlichen Ursache der alljährlich wiederkehrenden Winterdepression der Fortuna. „Aber“, sagt Koschinat, „die Leistung hat in den letzten Spielen in vielen Punkten gestimmt. Und wir kassieren sehr selten einen totalen Knockout. Da hat die Mannschaft ein komplett anderes Gesicht als in den vergangenen Jahren. Sie hat Nehmerqualitäten.“

Die dürften auch gegen Wehen Wiesbaden gefragt sein. Der SV hat mit Manuel Schäffler (13 Saisontore) und Stephen Andrist (10) immerhin das gefährlichste Sturmduo der Liga. Doch zuletzt auch mehr Druck. Denn die gefährlichsten Verfolger, Hansa Rostock und der Karlsruher SC, sind seit Monaten in bestechender Form und schließen kontinuierlich auf.

Maik Kegel und Bernard Kyere kehren zurück

Koschinat kann am Samstag wieder auf die zuletzt gelbgesperrten Maik Kegel und Bernard Kyere zurückgreifen – zwei kaum zu ersetzende Stützen im Mittelfeld und im Abwehrzentrum. Dadurch entsteht eine Rotation im der Startelf: Für Kyere muss Christopher Theisen von der Innenverteidigung auf die Bank weichen. Kegel ersetzt Markus Pazurek im defensiven Zentrum, der wiederrum vertritt Lars Bender als Linksverteidiger. Der 30-Jährige hatte sich in Karlsruhe einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen und muss mehrere Wochen pausieren. Zudem ist Michael Kessel nach der fünften Verwarnung gelbgesperrt und Amir Falahen leidet – wie auch Koschinat – an einem heftigen Infekt.

– Quelle: https://www.ksta.de/29708958 ©2018