Das Duell der Dezimierten
Fortuna in Unterhaching ohne Neun - Rahn, Marquet und Biada fehlen auch

Uwe Koschinats Ausführungen vor der Partie am Samstag (14 Uhr) bei der SpVgg. Unterhaching klangen mehr nach einem ärztlichen Bulletin als nach der gewohnten Trainer-Analyse. Der Fußballehrer ist mit seiner Mannschaft nach zwei Niederlagen in Folge in der Dritten Liga zwar in Zugzwang geraten. Angesichts der dünnen Personaldecke und erschwerten Trainingsbedingungen waren dem Coach in dieser Woche allerdings die Hände gebunden.

Raus aus der Wohlfühloase sollten sich seine Spieler bewegen, forderte Koschinat nach der 0:2-Heimniederlage gegen die Stuttgarter Kickers. Mit dem 6:0-Erfolg im Pokal-Viertelfinale beim Kreisligisten Würm-Lindern wurde dazu der erste zaghafte Schritt unternommen. „Der Hattrick zu Beginn von Ercan Aydogmus war wichtig bei diesen schwierigen Platzverhältnissen. Danach hat die Mannschaft das Ganze sehr souverän und professionell herunter gespult“, lobt Koschinat. Weniger gefallen hat dem Kölner Trainer der Umstand, dass sich aufgrund eines tiefen Bodens auf der heimischen Platzanlage und der erhöhten Belastungen die Ausfälle in den eigenen Reihen mehren. „Man sieht daran jetzt, welche Vereine unter komplett professionellen Bedingungen arbeiten können.“ Dies sei aber kein Alibi, betont Koschinat. „Ich habe immer noch genug Spieler im Bus sitzen.“

Ausfallen werden aber neben Ozan Yilmaz, Kristoffer Andersen, Michael Kessel, Pascal Wichmann, Dino Bisanovic auch der nach der zehnten gelben Karte gesperrte Tobias Fink sowie die verletzten Johannes Rahn (Schmerzen am Sprunggelenk), Sascha Marquet (Hüftbeuger) und Julius Biada (Wadenprellung). Alle Neune! Da tröstet es Koschinat wenig, dass die Hausherren ohne die gesperrten Thiel, Dittrich und Erb sowie den verletzten Götze und Schwabl auflaufen müssen. Insofern treten im Alpenbauer Sportpark zwei sehr dezimierte Teams gegeneinander an. Die Fortuna wird versuchen, den Gegner, der mit einem Spiel weniger, sechs Punkte zurück liegt, auf Distanz zu halten. „Unterhaching hat eine spieltechnisch starke Mannschaft. Wenn wir aber wieder unsere Tugenden in die Waagschale werfen, werden wir da auch punkten“, ist Koschinat optimistisch.

Gesetzt in der Innenverteidigung ist Florian Hörnig. Der gebürtige Münchner, der zuletzt gelb-gesperrt fehlte, verbrachte seine komplette Fußball-Jugend in Haching. „Wir sind noch nicht durch. Es kann auch ganz schnell wieder in die andere Richtung gehen. Deshalb sollten wir tunlichst schauen, dass wir wieder punkten und am besten schon wieder in Unterhaching“, betont der Abwehrspieler. „Für ihn ist es ein besonderes Spiel. Er hat eine sehr stabile Hinrunde gespielt“, sagt Koschinat. Um den zweiten Platz im Zentrum kämpfen der angeschlagene Daniel Flottmann und der formschwache Bone Uaferro. Ein herber Verlust für die Fortuna ist der Ausfall von Torjäger Rahn, der aber zuletzt aufgrund seiner körperlichen Probleme auch nicht die gewohnte Leistung abrufen konnte. „Er hat große Schmerzen im Sprunggelenk aufgrund eines frei schwebenden Gelenkkörpers. Ich will nicht riskieren, dass er langfristig ausfällt“, erklärt Koschinat die Pause. Den zweiten Platz in der Spitze könnten Thiemo-Jerome Kialka oder Ercan Aydogmus besetzen.

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