Fortuna Köln Die Südstadt-Elf will sich gegen Kiel rehabilitieren



Der Ärger war auch zwei Tage nach dem desaströsen 0:3 beim SV Wehen Wiesbaden nicht verflogen. "Da kann man verlieren, das ist gar keine Frage", sagte Fortuna Kölns Trainer Uwe Koschinat. "Aber die Art hat mir überhaupt nicht gepasst." Beim SVWW konnte man einen Rückfall in alte Muster beobachten, gerade in Fortunas Defensive. "Das hat mich teilweise schon sehr daran erinnert, was wir im vergangenen Jahr erleben mussten", kritisierte der Coach. Das 0:1 nach exakt 21 Sekunden war beispielhaft für das Kölner Auftreten. Vom Anstoß weg spielte die Fortuna unorganisiert nach vorne, rückte auf und ließ sich letztlich übertölpeln.
Es fehlte die Hingabe
"Wir haben es vermissen lassen, uns von Beginn an auf die Sache zu konzentrieren, wie wir es hervorragend gegen Magdeburg und Bremen gemacht hatten", so Koschinat. "Und danach hat die Hingabe gefehlt, wir haben kämpferisch nicht dagegengehalten. Das laste ich der Mannschaft an."

Die beiden Gegentreffer in Halbzeit zwei waren folgerichtig, es hätte auch noch deutlicher ausgehen können als 0:3. "Ich würde gerne mal nach einer Niederlage nach Hause fahren und denken: Ja, das war knapp bis zum Schluss und wir haben uns dagegen gestemmt. Aber in Wiesbaden hätte man auch nach einer Stunde abpfeifen können", sagte Koschinat.
Nun ist das Gute an einer englischen Woche, dass es nur wenige Tage bis zur Chance zur Rehabilitation sind: Am Samstag (14 Uhr) empfängt die Fortuna im Südstadion Holstein Kiel. Coach Koschinat hätte allerdings lieber noch ein paar Tage mehr Zeit, um die Wiesbaden-Pleite aufzuarbeiten. "Aber so bleibt kaum zum Trainieren, eigentlich nur zum Regenerieren", erklärte der 44-Jährige. Selbst die eigentlich positive Tatsache, dass sich kein Spieler verletzt hat, konnte Koschinat nicht fröhlich stimmen. "Wie denn auch?", fragte er im Hinblick auf den mangelnden Einsatz seiner Akteure etwas spöttisch. Gegen Kiel soll wieder das Fortuna-Gesicht der ersten beiden Spieltage gezeigt werden. Gerade von Maik Kegel, im Sommer bei den Norddeutschen aussortiert, erwartet Kölns Trainer einiges: "Er wird der Mannschaft wieder mehr Schärfe verleihen."
Boss steht wieder im Tor
Tim Boss wird wieder ins Tor rotieren. Im Duell mit Andre Poggenborg um den Stammplatz zwischen den Pfosten soll nach dem kommenden Spieltag eine Entscheidung fallen. Der Routinier hatte beim 0:3 in Wiesbaden die letzte Chance, eine Visitenkarte abzugeben. Schlecht war sie trotz des Ergebnisses nicht. Poggenborg war bei den Gegentreffern machtlos, versuchte seine Vorderleute mehrfach zur Vernunft zu brüllen und bewahrte die Mannschaft mit einigen guten Paraden sogar noch vor einem Debakel.
Mehr Zeit für Andersen
Fortuna Kölns Spielmacher Kristoffer Andersen kann nach seiner Knie-Operation wieder vollständig mit der Mannschaft trainieren. Theoretisch würde es wohl schon für einen Einsatz am Samstag gegen Holstein Kiel reichen, doch Coach Uwe Koschinat wird wohl kein Risiko eingehen. Wahrscheinlicher ist ein Comeback nach der Pokal-Pause bei der Partie am 27. August in Erfurt.

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