SPIELMACHER VON FORTUNA KÖLN
Andersens' Verletzung schlimmer als befürchtet

Der SC Fortuna Köln muss längere Zeit ohne seinen Dreh- und Angelpunkt auskommen. Kristoffer Andersens hat im linken Knie einen Knorpelschaden und wurde bereits operiert. Sascha Marquet soll nun gegen Jahn Regensburg die Lücke füllen.

Es ist noch viel schlimmer als befürchtet. Der zuerst vermutete Innenmeniskus-Riss in Kristoffer Andersens linkem Knie hat sich als Knorpelschaden herausgestellt. "Das ist für uns die schlimmste Nachricht, die es geben kann", sagte Fortuna Kölns Trainer Uwe Koschinat erschüttert. Bereits am Donnerstag unterzog sich Andersen einer Operation, bei der zudem ein freier Gelenkkörper im Kniegelenksspalt entfernt wurde. Sicher ist damit: Andersen, Dreh- und Angelpunkt im Spiel des Drittliga-Aufsteigers, wird Monate ausfallen. "Normalerweise kündigt sich so eine Verletzung ja an, wie bei Albert Streit, der lange mit Knieproblemen zu kämpfen hatte", so Koschinat. "Bei Kris kam das aus dem Nichts."

Der 28-jährige Fußballer musste beim 1:0-Sieg gegen Wehen Wiesbaden bereits nach 22 Minuten ausgewechselt werden. Andersen gleichwertig zu ersetzen, dürfte fast unmöglich sein. Die Kombination aus defensiver Kompromisslosigkeit und Ballsicherheit im Spielaufbau gehört zum Besten, was die Liga zu bieten hat.

Sein Verletzungspech beschert nun vermutlich Sascha Marquet eine neue Bewährungsprobe im Fortuna-Dress. Im Duell mit Schlusslicht Jahn Regensburg am Samstag (14 Uhr, Südstadion) wird er wohl in die Startelf rücken. Bereits am Wochenende war Marquet für Andersen eingewechselt worden. Fortunas Neuzugang sucht bislang vergeblich nach seiner Rolle. Eingeplant war der 25-Jährige von Koschinat als Partner von Andersen im Zentrum, doch mit diesem System gab es zu Saisonbeginn einige Niederlagen in Serie.

Zudem hatte Marquet mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Fortunas Coach reagierte und stellte seine Elf defensiver ein. Statt einer sehr dynamischen Doppel-Sechs sollte nun ein Abräumer einem klaren Spielgestalter den Rücken freihalten - die offensive Position ging an Andersen, der defensive Part an Markus Pazurek.

Über Kurzeinsätze kam der ehemalige Aachener seitdem nicht hinaus. Und die Zahlen sprechen nicht Marquet: Bei seinen sechs Startelf-Einsätzen holten die Kölner nur einen Punkt. Alternativ könnte Hamdi Dahmani vom Flügel ins Zentrum rücken. "Das werde ich nach den Trainingseindrücken entscheiden", so Koschinat.

Die Favoritenrolle fällt der Fortuna zu, auch wenn in Michael Kessel (Grippe) neben Andersen ein weiterer Stammspieler ausfällt. Koschinat sagt dazu nur: "Ob wir Favorit sind oder nicht, ist mir egal. Fakt ist, dass wir vor zwei Jahren nicht einmal ein Testspiel gegen Regensburg bekommen hätten."


Christian Krämer / ksta.de