Fortuna Köln Uwe Koschinat hat schon einen Zweitliga-Plan im Kopf

Von
Christian Krämer

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Köln - Es ist die aufregendste Zeit beim SC Fortuna Köln seit der spektakulären Drittliga-Relegation in München 2014. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga ist das offizielle Ziel des Südstadt-Klubs, zuletzt schürte Vereinspräsident Hanns-Jörg Westendorf die Träume von der Rückkehr ins „Wohnzimmer“, in dem die Fortuna zwischen 1974 und 2000 26 Jahre verbrachte und noch immer Rang drei der ewigen Tabelle belegt. Im Vergleich zum Aufstieg in die Dritte Liga 2014, der damals für das Weiterbestehen des Vereins zwingend erforderlich war, können die Südstädter die aktuelle Situation deutlich mehr genießen – denn die Saison ist bereits jetzt ein beeindruckender Erfolg, ganz egal, wie sie endet.

„Es ist insgesamt einfach unerwartet“, sagt Trainer Uwe Koschinat. „Und es bringt uns Aufmerksamkeit, deutschlandweit.“ Auf Westendorfs Ziele, der schon die direkten Aufstiegsplätze ins Auge fasst, will sich Fortunas Coach aber nicht versteifen. „Rang drei ist eher realistisch, da haben wir noch viel in der eigenen Hand“, so Koschinat. Ein Blick aufs Kölner Restprogramm unterstreicht das: Die Fortuna muss noch in Magdeburg ran, empfängt zudem Rostock und Paderborn im Südstadion – drei der letzten vier Saisonpartien sind absolute Topspiele. Bis dahin gilt es allerdings noch einige Pflichtaufgaben zu erfüllen, wie am Freitagabend im Heimspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach (19 Uhr). „Eine kleine Schwächephase kann alles zum Einsturz bringen“, warnt Koschinat.

Keine Überheblichkeit im Training

Doch auf einen Durchhänger deutet beim Tabellenfünften aktuell nichts hin. Die Mannschaft arbeite im Training, trotz viel Lob und fünf Siegen in Folge, ohne jeden Anflug von Überheblichkeit, betont Koschinat. „Ein Robin Scheu könnte nach 400 Drittliga-Sprints und einem unumstrittenen Stammplatz auch auf die Idee kommen, mal nicht Vollgas zu geben“, so der Coach. „Doch der haut sich in jedem Training immer wieder voll rein.“ Auch etwaiges Interesse von anderen Klubs an Leistungsträgern wie Scheu, Nico Brandenburger, Hamdi Dahmani oder Daniel Keita-Ruel sei bislang keine Ablenkung. „Die Jungs haben entweder Leute hinter ihnen, die diese Dinge von ihnen abhalten, oder sie beschäftigen sich nicht damit“, sagt Koschinat. „Aber die aktuelle Situation kann natürlich auch die Chance ihres Lebens sein.“

Uwe Koschinat hat Zweitliga-Plan im Kopf

Gespräche mit Investor und Geschäftsführer Michael W. Schwetje über ein mögliches Zweitliga-Team der Fortuna hat Koschinat derweil noch nicht geführt, auch wenn er sagt: „In meinem Kopf ist das Modell schon komplett.“ Der Klub würde weiter „Vernunft walten lassen“, aber in „wirtschaftlich anderen Dimensionen“. Die „Kultur“ solle beibehalten werden: Ein Team aus jungen, entwicklungsfähigen und -willigen Profis.


– Quelle: https://www.ksta.de/29870354 ©2018