Souveränes erstes Jahr - SV Meppen im Gegnercheck

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Am Ostersamstag geht es für die Fortuna im Südstadion gegen den SV Meppen. Der Aufsteiger spielt eine stabile Saison, ohne ernsthaft in Abstiegssorgen zu geraten. Dabei besitzt die Mannschaft von Christian Neidhart mit Girth einen Trumpf, um den der SVM von vielen beneidet wird. Alles zum kommenden Gegner gibt es im Gegnercheck.

Aktuelle Lage

Am letzten Spieltag musste sich der SV Meppen gegen das diesjährige Spitzenteam aus Wiesbaden mit 1:3 geschlagen geben. Es war erst die dritte Niederlage, die die Emsländer im heimischen Stadion kassierten. Zuvor unterlagen sie in dieser Saison bereits dem 1. FC Magdeburg und dem FC Hansa Rostock - zwei weitere Topteams. Angetrieben werden sie dabei im Emsland vom eigenen Anhang. Im Vergleich zur letztjährigen Regionalliga Saison hat sich der Zuschauerschnitt mit über 7.000 Anhängern verdreifacht. Im Derby gegen den VfL Osnabrück war das Stadion sogar komplett ausverkauft. Insgesamt konnten nur drei Vereine in dieser Saison ihr Stadion in einem Spiel restlos füllen. Die Heimbilanz ist der große Trumpf, warum man eine weitestgehend sorgenfreie Saison spielen konnte. Nur nach dem dritten Spieltag belegte Meppen als Aufsteiger einen Abstiegsplatz. Auswärts läuft es bei den Emsländern dagegen nicht so gut. Seit dem zwölften Spieltag konnten sie nur zwei Spiele auf fremden Rasen für sich entscheiden. Dabei blieben sie in vier dieser Spiele ohne Gegentor, trafen aber auch nur in fünf Partien.
Aktuell beklagen die Emsländer jedoch eine kleine Ergebniskrise: Von den letzten fünf Partien konnten sie keine einzige für sich entscheiden. In diesen Begegnungen trafen sie zum Teil jedoch auf Spitzenmannschaften aus der 3. Liga. Ihre letzten drei Spiele absolvierten sie gegen Wehen Wiesbaden, die SpVgg Unterhaching und den Karlsruher SC. Gerade gegen den KSC zeigten sie einen couragierten Auftritt, scheiterten jedoch an der eigenen Chancenverwertung. Am Dienstagabend belohnte man sich nun für die eigene Leistung zumindest mit einem Punkt: Im Nachholspiele trennte man sich daheim mit 0:0 vom Tabellenführer Paderborn.
Nach einer Serie von zuletzt sechs Spielen ohne Sieg findet sich Meppen auf Tabellenplatz 12 wieder. Für den DFB Pokal wird sich der SVM in dieser Saison wohl nicht mehr qualifizieren können. In der ersten Runde des Landespokals mussten sie gegen den Regionalligisten VfB Oldenburg eine 0:2 Niederlage hinnehmen. Zudem ist in der Liga der Abstand auf einen der Qualifikationsplätze mittlerweile zu groß.

Spätzünder

In der Schlussviertelstunde zeigen sich die Spieler von Trainer Christian Neidhart besonders gefährlich. In dieser Phase des Spiels erzielten sie bereits sieben Tore. Durch diese Treffer konnten sie ganze elf Punkte einfahren. Insgesamt kommen die Meppener in dieser Spielzeit auf 33 Tore, allein 15 davon erzielte ihr Stürmer Benjamin Girth. Nur vier Mannschaften trafen noch seltener. Wenn sie in Führung gehen, wissen sie aber diese auch zu behaupten. Nach 15 Führungen wurde noch kein einziges Spiel verloren. Auf der anderen Seite steht aber nur ein Sieg aus 16 Spielen, in denen sie in Rückstand geraten sind. In den Partien mit Meppener Beteiligung entscheidet somit häufig der erste Treffer über den Ausgang. Während die Neidhardt-Elf in der Schlussviertelstunde besonder stark ist, ist man in den ersten 15 Minuten nach der Pause hingegen recht anfällig: Mit zehn Gegentoren kassierten sie zusammen mit Chemnitz die meisten zwischen der 46. und 60. Minute.

Spieler im Fokus: Benjamin Girth

15 Tore konnte der Stürmer in dieser Saison schon erzielen. Damit ist er einer der gefährlichsten Spieler in der Liga. Nur drei weitere Akteure konnten öfters treffen, als Girth. Seine Torgefahr zeigte er auch schon in den vorherigen Spielzeiten. In der Meppener Aufstiegssaison wurde er mit 20 Treffern sogar Torschützenkönig. Die Tore von Girth bringen der Mannschaft in dieser Saison zumeist Glück. Bislang traf er schon in zwölf Spielen und von diesen wurden nur zwei Stück verloren. Wenn er zudem mehr als ein Tor erzielt, gewinnen die Emsländer immer. In zwei Partien war das bislang der Fall.
Dass Girth weiß, wo das Tor steht, hat er auf verschiedenen Stationen schon gezeigt. Dass er seine Torjägerqualitäten in der 3. Liga aber direkt fortführt, ist eindrucksvoll. Der gebürtige Sachsen-Anhalter wurde in der Jugend des 1. FC Magdeburgs ausgebildet. Hier spielte er sich bis in die U19 hoch, wechselte dann aber zur Jugendabteilung von RB Leipzig. Nach einem Jahr kam er bei den Sachsen in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. 2012 kehrte er für ein Jahr nach Magdeburg zurück und lief danach für den VFC Plauen auf. 15 Tore erzielte er bei den Sachsen, ehe es ihn in die Regionalliga Südwest, zu Hessen Kassel zog. Für die "Löwen" ging er zwei Jahre lang auf Torejagd. Während er in seiner ersten Saison auf elf Treffer kam, waren es in der zweiten nur noch vier Stück. Es war das einzige Mal, dass er nicht zweistellig in einer Spielzeit traf. Schließlich verpflichtete ihn der SV Meppen. Bei den Emsländern erhielt er zunächst einen Vertrag für ein Jahr, der sich bei einem Aufstieg in die 3. Liga automatisch um zwei Jahre verlängern sollte. Girth nahm sein Schicksal in die eigenen Füße und trug mit 20 Toren in 28 Partien maßgeblich zum Aufstieg des SV Meppen bei. Nun sorgt er in der 3. Liga mit den Emsländern für Furore. Speziell in der Hänsch-Arena fühlt der 26-Jährige sich wohl: 11 seiner 15 Saisontore erzielte er bislang daheim.

Duelle der Vergangenheit

Zehn Jahre lang standen sich beide Mannschaften in der 2. Liga gegenüber, bis die Emsländer schließlich 1998 abstiegen. Die letzten sieben Duelle in dieser Zeit konnten die Kölner für sich entscheiden. Die Duelle zwischen den Ems- und Rheinländern waren vor allem durch Tore geprägt. Nur in zwei Spielen fiel kein einziger Treffer. Weiterhin gab es Schützenfeste wie das 3:3 im Jahr 1992, als die Meppener einen 0:3-Rückstand aufholen konnten oder einen 4:2-Sieg für den SVM. In der 3. Liga kam es erst zu einer einzigen Begegnung der beiden Vereine. in der Hinrunde der aktuellen Saison konnte sich Meppen durch ein Elfmetertor von Thilo Leugers durchsetzen. Es war zudem die erste Auswärtsniederlage der Südstädter in der Saison 2017/18.

Fanhinweise:

Anpfiff am kommenden Samstag ist um 14 Uhr. Das Südstadion öffnet um 13:00 Uhr. Es werden eine frühzeitige Anreise und der Vorverkauf empfohlen. Wer sich vorab Tickets für das Spiel sichern will, kann die bekannten Vorverkaufs­stellen nutzen. Die Vorverkaufs­stellen der Fortuna findet ihr hier. Online können Karten hier gekauft werden. Wer bereits im Vorfeld ein Ticket hat, kommt direkt durch die Kontrollen ins Südstadion.

Der Parkplatz am Südstadion ist wieder geöffnet. Wer mit der KVB anreist, sollte an der Haltestelle Pohligstraße aussteigen.
Rücksäcke und Taschen dürfen nicht mit ins Stadion und sollten vorsorglich zu Hause gelassen werden.
Wer es am Freitag nicht ins Südstadion schafft, kann sich die Begegnung live bei Telekom Sport, dem WDR oder unserem Liveticker verfolgen, der ab 13:15 Uhr für euch zur Verfügung steht. Auch das Fanradio wird das Spiel übertragen.


Quelle: www.fortuna-koeln.de