2:2 in Unterhaching Fortuna Köln ist weiter ungeschlagen

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Köln -
Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Pascal Müller fielen fast alle 22 Spieler ausgepumpt auf den Rasen und schnauften durch. Zum Abschluss einer anstrengenden Englischen Woche hatten die Protagonisten der Spielvereinigung Unterhaching und des SC Fortuna Köln noch einmal alle Kräfte mobilisiert.

Am Ende konnten sich alle Mitwirkenden als Sieger fühlen, obwohl es nach 94 unterhaltsamen Minuten keinen gab. Beide Teams trennten sich am vierten Spieltag in der Dritten Liga mit 2:2, die Verantwortlichen waren aber mit der Punkteteilung zufrieden.
Und das, obwohl beide Vereine bei 30 Grad Hitze im Unterhachinger Sportpark als Gewinner das satte Grün hätten verlassen können. Der Aufsteiger aus Bayern – seit mehr als einem Jahr ohne eine Heimniederlage – hatte die größeren Spielanteile und besonders in der ersten Halbzeit beste Möglichkeiten zur Führung, doch ein erneut überzeugender Tim Boss im Kölner Tor bewahrte die Gäste vor dem 0:1.
„Bis kurz vor der Pause haben wir kein Bein auf die Erde bekommen“, gab Fortunas Trainer Uwe Koschinat ehrlich zu. „Wenn wir in Rückstand geraten wären, wäre es schwer gewesen, bei diesem starken Gegner noch einmal zurückzukommen.“

Traumtor von Keita-Ruel
Auf der anderen Seite hätten auch die Südstädter mit dem Remis hadern können. Denn die Gäste verspielten eine komfortable 2:0-Führung binnen zwei Minuten. Zunächst hatte Daniel Keita-Ruel kurz vor dem Wechsel mit einem sehenswerten Schlenzer in den Winkel die überraschende Führung besorgt. „Den Ball habe ich perfekt getroffen. So ein Ding kann man mal machen“, meinte der Torjäger mit einem Schmunzeln im Gesicht. Und Koschinat lobte den Schützen nach seinem Premierentreffer: „Ein geiles Tor.“
Und es kam noch besser: Nach dem Wechsel erhöhte der erst neun Minuten zuvor eingewechselte Okan Kurt nach einem präzisen Zuspiel des lauffreudigen Dominik Ernst auf 2:0. „Ich bin glücklich über mein erstes Fortuna-Tor, aber ich wäre noch glücklicher gewesen, wenn wir den Dreier mitgenommen hätten“, so der Zugang.

Denn binnen zwei Minuten drehten die Gastgeber den Rückstand. Zunächst erzielte Stefan Schimmer nach 247 in dieser Saison absolvierten Minuten das erste Tor gegen die bis dahin stabile Abwehr der Fortuna, nur 120 Sekunden später ließ Boss einen Weitschuss nach vorne abprallen, Stefan Hain glich aus. Eine bittere Szene für den ansonsten guten Kölner Torwart.
„Nach dem 2:0 hatten wir alle psychologischen Argumente auf unserer Seite, nach dem schnellen Ausgleich eigentlich Unterhaching“, analysierte Koschinat das Wechselbad der Gefühle. „Respekt aber an meine Mannschaft. Danach hatten wir noch mehrere Möglichkeiten zum Sieg. Es ist ärgerlich, dass wir nicht das Quäntchen Glück hatten, um den Sieg mitzunehmen. Aber bei mir überwiegt deutlich der Stolz. Denn der Punkt ist nicht unverdient, aber insgesamt ein wenig schmeichelhaft.“
Neue Euphorie in der Südstadt
Zehn Zähler nach vier Spielen – die Fortuna hat mit starken Leistungen eine neue Euphorie in der Stadt entfacht. Jetzt hat das Team zwei Wochen Zeit, um sich auf das Spitzenspiel gegen den großen Meisterfavoriten Karlsruher SC vorzubereiten. „Wir haben uns schnell zusammengefunden, es fühlt sich an, als ob wir schon ein, zwei Jahre in dieser Konstellation zusammenarbeiten“, findet Keita-Ruel. „Deshalb kommt der gute Start nicht von ungefähr. Jetzt freuen wir uns alle auf den KSC.“

Fortuna: Boss - Ernst (90.+3 Kyere), Uaferro, Mimbala, Pazurek - Kegel, Brandenburger (46. Scheu) - Bender, Dahmani, Farrona Pulido (56. Kurt) - Keita-Ruel. Zuschauer: 3500 - Tore: 0:1 Keita-Ruel (45.), 0:2 Kurt (65.), 1:2 Schimmer (67.), 2:2 Hain (69.).

– Quelle: https://www.ksta.de/28127644 ©2017