Der Erfolg bringt bei Fortuna Köln den Humor zurück

Fortuna-Trainer Uwe Koschinat geht nach dem 3:0 gegen Energie Cottbus gut gelaunt in die englische Woche. Schon am Dienstag geht es für den Südstadt-Klub mit dem Spiel bei Holstein Kiel weiter.

Wo es zuletzt noch eine Defensiv-Schelte setzte, war jetzt wieder Platz für einen bekannt trockenen Spruch von Uwe Koschinat. Nach dem 3:0 (1:0)-Erfolg gegen Energie Cottbus, dem zweiten Sieg im dritten Drittliga-Duell beider Klubs, sagte Fortuna Kölns Trainer mit einem Augenzwinkern in Richtung seines Kollegen Stefan Krämer: „Man muss im Leben schon wissen, wo seine echten Freunde sind. Und Steve hilft mir immer, wenn es mir ganz beschissen geht. Das war letztes Jahr zweimal so, das war heute wieder so.“

Der Kommentar war sinnbildlich für die abgefallene Last von den Schultern der Fortuna. „Wir haben viel von dem gesehen, was unsere Truppe in den letzten Jahren ausgezeichnet hat“, lobte Koschinat. Der erste rundum geglückte Auftritt der Kölner kommt gerade rechtzeitig zu Beginn der englischen Woche: Denn schon am Dienstag (19 Uhr) muss der Südstadt-Klub im hohen Norden bei Holstein Kiel antreten.

Doch wo es Gewinner gibt, gibt es auch immer einige Verlierer, sogar in Reihen der Fortuna. So bekamen gegen Cottbus Florian Hörnig und Boné Uaferro den Vorzug in der Innenverteidigung gegenüber Daniel Flottmann – und machten ihre Sache hervorragend. „Es war eine hauchdünne Entscheidung“, erklärte Koschinat. „Aber vorher hatte nun mal kein Duo wirklich komplett überzeugt. Boné und Flo haben aber in der Vorsaison so gut harmoniert, deshalb habe ich so entschieden.“

Der Coach stellte aber klar: „Natürlich lässt man den Kapitän ungern draußen.“ Und auch Neuzugang Oliver Schröder fand sich überraschend nur auf der Bank wieder. „Er hat aktuell einfach nicht diese brutale Griffigkeit der Vorbereitung, er ist nicht ganz bei 100 Prozent“, sagte Koschinat.

Ob Schröder, Flottmann, Tobias Fink nach abgesessener Sperre oder auch Lars Bender gegen Kiel wieder in die Mannschaft rutschen, ließ der Trainer offen. „Für mich macht es keinen Sinn, zwangsweise zu rotieren, nur um Spieler zufriedenzustellen. Klar ist aber: Alle brennen auf einen Einsatz.“

Im Gegensatz zur Fortuna zeigt Kiels Formkurve eher nach unten. Am Samstag kassierte Kiel ein 2:4 in Chemnitz. Zudem stehen die Norddeutschen nach dem Kreuzbandriss von Torwart Kenneth Kronholm unter Schock. „Ich erwarte einen wütenden Gegner, eigentlich sind sie ja eine Heimmacht“, so Koschinat. „Nicht zu unterschätzen ist, dass wir einen Tag mehr Regeneration haben, und Kiel musste bei 30 Grad in Chemnitz ran.“ Wichtiger als der Fitnesszustand des Gegners ist die Erkenntnis: Das Selbstvertrauen ist zurück in der Südstadt.

ksta.de