Handelfmeter kostet Sieg in letzter Minute

Die Fortuna spielt 1:1 bei Wehen Wiesbaden – Keita Ruel traf zur Führung

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Bis eine Minute vor dem Abpfiff schien es, als könnte die Fortuna nach sechs Spieltagen weiter die Tabellenführung in der 3. Liga verteidigen. Die Mannschaft von Uwe Koschinat führte in der Brita-Arena durch ein Tor von Daniel Keita Ruel mit 1:0. Doch dann traf Wehen Wiesbaden nach einem Handelfmeter zum 1:1-Endstand. Dennoch bleiben die Kölner ungeschlagen und sind jetzt Tabellendritter.

„Die klareren Chancen hatte Wehen. Mit dem 1:1 kommen wir hier gut weg. Dennoch ist es immer schade, wenn du den Ausgleich erst kurz vor Schluss kassierst“, sagte Uwe Koschinat.

Nach dem 4:0 zu Hause gegen Karlsruhe wollte Uwe Koschinat der siegreichen Elf ursprünglich auch in der Brita-Arena vertrauen. Doch der Trainer musste kurzfristig umstellen. Bone Uaferro musste nach dem Warmmachen passen und aufgrund von Rückenproblemen auf seinen Einsatz in der ersten Elf verzichten. Seinen Platz in der Innenverteidigung nahm der ehemalige Dortmunder Moritz Fritz neben einem weiteren Neuzugang, Bernard Kyere, ein.

Die Fortuna begann selbstbewusst. Mit breiter Brust gingen die Kölner die Partie an. Folgerichtig hatten die Gäste die erste gute Abschlussgelegenheit. Nach 18 Minuten spielte Maik Kegel einen langen Ball. Robin Scheu ließ die Kugel einmal aufprallen und prüfte dann Wehens Torwart mit einem Direktschuss aus zwölf Metern von halblinks. Markus Kolke riss die Arme hoch und klärte. Sechs Minuten später beging dann Fortunas Außenverteidiger Dominik Ernst einen Fehler. David Blacha konnte flanken und Philipp Müller kam aus kurzer Entfernung vor Markus Pazurek an den Ball. Der Wehener spitzelte den Ball in Richtung kurze Ecke. Aber Torwart Tim Boss faustete den Ball mit der linken Hand um den Pfosten herum.

Zehn Minuten vor der Pause wechselte Uwe Koschinat. Der bereits verwarnte Robin Scheu ging vom Feld. Eine notwendige Sicherheitsmaßnahme. Für den Rechtsaußen kam Okan Kurt. Ein positionsgetreuer Wechsel. Zwei Minuten vor der Halbzeit hatten die Kölner dann gleich zweimal großen Dusel. Nach einer Ecke köpfte Steven Ruprecht den Ball an den langen Pfosten und Niklas Dams setzte den Nachschuss an die Latte.
„Wir waren die ersten 45 Minuten sehr schläfrig. Uns fehlten die letzte Überzeugung und die Körperspannung. Der Latten- und Pfostentreffer war sehr unglücklich“, bilanzierte Wehens Sportdirektor Christian Hock den ersten Spielabschnitt. „Wir hatten zu Beginn eine gute Kontrolle im Spiel. Wenn man nur die Großchancen nimmt, hatte Wehen ein bisschen die Nase vorne“, sah Uwe Koschinat die ersten 45 Minuten.

Elf Minuten nach der Pause dann die überraschende, aber nicht ganz unverdiente Führung für die Fortuna. Nico Brandenburger eroberte den Ball im Zentrum, leitete ihn zu Daniel Keita-Ruel weiter, der schickte Manuel Farrona Pulido über den linken Flügel steil. Der Ex-Magdeburger legte den Ball zurück an die Strafraumgrenze, wo Keita-Ruel lauerte. Dessen Schuss aus 16 Metern fälschte der Wehener Niklas Dams unhaltbar für Kolke zum 0:1 ab. Es war der zweite Saisontreffer des ehemaligen Wattenscheiders. Für die Wehener war es der erste Gegentreffer zu Hause in dieser Saison.

Zehn Minuten vor dem Abpfiff rettete dann Bernard Kyere für seinen bereits geschlagenen Torhüter nach einem Schuss von Diawusie auf der eigenen Torlinie. Pazurek hatte zuvor den Joker der Wehener gewähren lassen und Boss war erfolgslos aus seinem Kasten geeilt. Kurz danach brachte Koschinat Christopher Theisen für Keita-Ruel in die Partie und anschließend Lars Bender für Farrona Pulido.

Eine Minute vor dem Ende dann der bittere Nackenschlag. Nach einer Ecke spielte Moritz Fritz den Ball mit der Hand. Es gab folgerichtig Elfmeter, den Steven Ruprecht eiskalt in die untere rechte Ecke zum 1:1-Endstand verwandelte.
„Bei der Szene vor dem 1:0 musste ich eigentlich den Weg mit nach hinten machen. Manchmal muss man auch etwas aus dem Bauch heraus entscheiden. Das war ein typisches Drittliga-Spiel, es war sehr zerfahren. Es ging oft hin und her. Den einen Punkt nehmen wir mit“, sagte Vorbereiter Farrona Pulido.

Quelle: http://www.rheinfussball.de/artikel/handelfmeter-kostet-sieg-in-letzter-minute/