Fortuna Köln reist mit Sorgen in den Osten
Von Yannick Bakic

Es waren große Sorgenfalten, die man Uwe Koschinat am gestrigen Dienstag von der Stirn ablesen konnte. Exakt um 13:00 Uhr machte sich der Fortuna-Tross mit dem Bus auf die rund 450 Kilometer lange Reise nach Sachsen-Anhalt zum Halleschen FC. Die Sitzplätze von Sascha Marquet und Kristoffer Andersen blieben allerdings frei. Auf die beiden zentralen Mittelfeldspieler wird die Fortuna im heutigen Spiel gegen den Halleschen FC verletzungsbedingt verzichten müssen. „Diese Ausfälle treffen uns sehr hart. Sascha und Kris sind für uns zwei Schlüsselspieler. Beide stehen für eine enorme Geschwindigkeit“, kommentiert Fortunas Cheftrainer die Personalsituation vor der Partie. Marquet zog sich im letzten Spiel gegen die U23 des FSV Mainz 05 eine Bänderverletzung zu und musste bereits vor der Halbzeitpause ausgewechselt werden. Auch für Kristoffer Andersen, der sich seit Wochen mit Adduktorenproblemen rumplagt, reichte es gegen den Nachwuchs des Bundesligisten nur für 70 Minuten.

Wer ersetzt Marquet und Andersen?

Fortunas Doppel-Sechs ist also gesprengt. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit für andere Spieler sich zu beweisen. „Wir haben viele Jungs in der Truppe, die den Anspruch haben in der ersten Elf zu stehen“, weiß auch Uwe Koschinat. Der Startelfeinsatz von Markus Pazurek im zentralen Mittelfeld durfte mit dem Ausfall des Duos Marquet/Andersen garantiert sein. Der 25-Jährige ist sowieso einer der positiven Erscheinungen der noch jungen Saison. Gegen Großaspach erzielte „Patschu“ das erste Drittligator der Fortuna per direkten Freistoß. Als Einwechselspieler gegen Mainz lieferte er eine starke Partie ab und stabilisierte die Defensive. Bleibt die Frage wer neben Pazurek agieren wird. Ein möglicher Kandidat ist Kusi Kwame, der von der Rechtsverteidiger-Position einen Platz nach vorne rücken könnte.

Halle eine „hochqualitative“ Mannschaft

Ein anderes Problem, welches Koschinat Sorgen bereitet, ist die abhanden gekommene Souveränität. Dreimal lag die Fortuna bereits in dieser Saison in Führung. Ein Sieg wollte aber bislang noch nicht herausspringen. „Sowohl gegen Großaspach, als auch gegen Mainz haben wir es versäumt einen Treffer nachzulegen“, weiß Koschinat und fügt an, dass dieser mannschaftliche Lernprozess schnellsten abgeschlossen werden muss. Vor allem in Hinblick auf den heutigen Gegner. „Wir werden gegen Halle zum ersten Mal die Wucht eines echten Drittligisten erleben. Das ist eine hochqualitative Mannschaft und die Atmosphäre im Stadion wird erdrückend sein“, warnt der Cheftrainer seine Elf. Trotzdem sieht der 42-Jährige in diesem Zustand auch einen Vorteil und erinnert sich an die letzte Spielzeit: „Da standen wir in Essen oder in Aachen vor einer ähnlichen Problematik und haben die Zuschauer mit couragierten Leistungen unruhig gemacht.“ In der Tat schaffte es die Fortuna immer wieder in der Vergangenheit in den Spielen mit hohem Zuschauerzuspruch Glanzpunkte zu setzen. Auch dieses Mal kennt Koschinat den möglichen Schlüssel zum Erfolg. „Wir müssen konsequent und früh attackieren, den Gegner aggressiv unter Druck setzen und die Wege zum Tor kurz halten“. Geht der Plan auf, dann dürften sich auch die Sorgenfalten beim Cheftrainer wieder glätten.

So könnte die Fortuna spielen: Poggenborg – Sievers, Laux, Uaferro, Fink – Pazurek, Kwame – Kraus, Kessel – Rahn, Aydogmus

liga3-online.de/