VfL Osnabrück mit Alternativsturm bei Fortuna Köln

Zwei Spiele hat Fortuna Köln zuletzt in der 3. Fußball-Liga verloren – für VfL-Trainer Joe Enochs kein Grund, den Gegner im Auswärtsspiel am Freitag (19 Uhr, Südstadion) zu unterschätzen. „Sie sind eine unangenehme Mannschaft“, sagt Enochs, der ohne zwei Stürmer auskommen muss, aber personelle und gedankliche Alternativen hat.

Wie bereitet sich der VfL auf das Spiel vor? Die Lila-Weißen sind am Donnerstag nach dem Training in die Domstadt aufgebrochen. Dort wird am Freitagmorgen noch einmal trainiert. Nach Mittagessen und Pause werden um 16 Uhr noch einmal die Kohlenhydrat-Reserven aufgefüllt, bevor die Mannschaft zum Stadion fährt.
Wie ist die Lage beim VfL? Halil Savran ist nach der fünften Gelben Karte gesperrt, Marcos Alvarez fällt mit einem Kapselanriss im Knie aus. „Wir hatten bislang sehr viel Glück und wenig Verletzungen, so dass sich eine Art Stammformation gefunden hat“, sagt Enochs, dem die Ausfälle keine schlaflosen Nächte bereitet haben: „Mit Addy Menga, Michael Hohnstedt und Francky Sembolo haben wir Spieler, die sich immer wieder im Training aufdrängen. Da war die Entscheidung immer eng.“

Also rücken Menga und Sembolo in den Sturm? Das ist eine Option, möglich ist allerdings auch eine andere: Die Position von Marcos Alvarez, der keinen klassischen Stürmer gibt, sondern sich auch mal ins Mittelfeld zurückfallen lässt, könnte auch durch einen Nicht-Stürmer besetzt werden. „Addy und Francky haben lange keine 90 Minuten mehr gespielt. Wenn sie beide anfangen, wird es schwierig, einen nachzulegen“, deutet Enochs an. Gleichwohl gibt es noch eine Alternative: Steffen Tigges aus dem jüngeren Jahrgang der A-Junioren saß am Donnerstag mit im Bus, „um vorne noch eine Option mehr zu haben“. Das Trainergespann ist „von seinen Qualitäten überzeugt. Er hat die ganze Woche mittrainiert und das sehr gut gemacht.“ Zuhause blieb hingegen Lars Bleker: Der Verteidiger hat Adduktorenprobleme. Auch für Nicolas Eiter, der wieder ins Training eingestiegen ist, kommt die Partie zu früh. Dafür steht Sofien Chahed wieder im Kader.

Was findet Enochs an der Fortuna besonders unangenehm? Mit Marco Königs (acht Tore) haben die Kölner „vorne einen Stürmer, der trifft, robust und schnell ist und alles für seine Mannschaft gibt“, hat der VfL-Trainer bei der Gegnerbeobachtung registriert. „Dahinter haben sie viele Optionen und kleine, quirlige Spieler, die Akzente nach vorne setzen.“ Die Abwehr ist zwar die anfälligste der Liga (37 Gegentore), die letzten beiden Heimspiele vor zwei Auswärtsniederlagen in Chemnitz und Aue hat die Fortuna aber gewonnen. Während der Ex-Osnabrücker Kristoffer Andersen in der Startelf erwartet wird und Andreas Glockner einen Platz auf der Bank einnehmen könnte, fehlt Kapitän Daniel Flottmann voraussichtlich noch eine Woche wegen eines Muskelfaserrisses.
War sonst noch was? Abgesehen davon, dass im Stadion keine Stockschirme, sondern nur „Knirpse“ als Regenschutz zugelassen sind, was noch als amüsanter Randaspekt verbucht werden könnte, gibt es erhöhte Sicherheitsmaßnahmen. Verstärkte Einlasskontrollen könnten zu Verzögerungen führen, weshalb die Kölner eine frühzeitige Anreise empfehlen.
Und wie geht‘s nun aus? Ein Punkt ist drin, aber die Zu-Null-Serie reißt beim 1:1.

Quelle : noz.de