„Wir können den letzten Schritt machen“
Die Fortuna empfängt Halle am Sonntag mit neuem Trainer



Die Ausgangslage für die Fortuna vor dem Heimspiel am Sonntag (14 Uhr) gegen den Halleschen FC ist klar. „Wir können den letzten Schritt machen“, unterstreicht Uwe Koschinat. Nach dem 1:0-Erfolg bei Mainz 05 II haben die Südstädter fünf Spieltage vor Saisonabschluss alle Trümpfe in der Hand. „Da wir als einzige an diesem Wochenende am Sonntag spielen, werden wir auch im Vorfeld wissen, ob wir mit einem Sieg endgültig gerettet wären“, sagt der Kölner Trainer. Wenn es optimal läuft, hätte die Fortuna nach einem Dreier gegen Halle theoretisch elf Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Das wäre auch rechnerisch definitiv der Klassenerhalt in der 3. Liga.
Nachdem die Kölner zwischendurch mal ordentlich ins Straucheln geraten waren, scheinen sie sich auf der Zielgeraden gefangen zu haben. In Halle hingegen war man davon nicht in Gänze überzeugt. Unter der Woche kam es zu einer kuriosen Situation. Der ursprünglich erst für die kommende Saison als Trainer engagierte Rico Schmitt beerbte Stefan Böger vorzeitig. Der Ex-Fortune sollte zwar ohnehin in der nächsten Spielzeit in Halle als Sportdirektor fungieren. Den Klassenerhalt als Trainer hatten die Vereinsverantwortlichen ihm aber wohl nicht zugetraut, was auch auf Koschinat ein wenig skurril wirkt. „Das ist schon eine bemerkenswerte Konstellation, dass der künftige starke Mann im Verein selber gehen muss. Aber Halle hat wohl den zweiten und dritten Schritt vor dem ersten gemacht und kam auf einmal unverhofft in eine brutale Krisensituation.“ Ähnlich verhielt es sich indes auch bei der Fortuna. „Wir hatten den Fokus verloren und uns schon zu sehr mit der Zukunft beschäftigt“, räumt Koschinat ein. Der Sieg in Mainz „mit Mut, Kampfgeist und Solidarität“ lenkte einiges wieder in die richtige Richtung.

Personell kann Koschinat nur teilweise Entwarnung geben. Torjäger Marco Königs kehrt nach seiner Sperre ins Team zurück. Neben Kai Bösing, Markus Pazurek, Michael Kessel und Florian Hörnig werden Kristoffer Andersen und Bone Uaferro, die in Mainz verletzt ausgewechselt werden mussten, ein paar Wochen ausfallen. Youngster Yannick Schneider, der bei seinem Drittliga-Debüt vorzeitig mit einer Beckenprellung raus musste, wird von Beginn an in der Innenverteidigung mitwirken. „Er hat eine gute Wettkampf-Mentalität gezeigt“, so Koschinat, der die Leistung des Ex-Leverkuseners dennoch nicht gleich allzu euphorisch betrachten will. „Er hat in Mainz gegen einen Mittelstürmer aus seinem Jahrgang gespielt. Gegen Halle erwartet ihn Männerfußball. Osawe, der nach Kaiserslautern wechselt, oder Furuholm, mit insgesamt 35 Drittliga-Toren, das sind schon andere Kaliber.“

Ebenfalls überzeugen konnte Cimo Röcker in Mainz bei seinem Startelf-Debüt für die Fortuna. Der ehemalige, sehr erfolgreiche U-Nationalspieler hat mittlerweile sechseinhalb Kilo abgenommen und fightete im Bruchweg-Stadion bis zur totalen Erschöpfung. „Er weiß, das ist für ihn die letzte Ausfahrt Richtung Profifußball“, so der Coach, der sich ebenfalls darüber freuen konnte, dass sich in dieser Woche Cedric Mimbala „in einer ganz anderen Verfassung präsentierte“ und Johannes Rahn die Trainingsumfänge komplett absolvierte. Tobias Fink ist ebenfalls wieder im Training, für ihn kommt Halle nach Einschätzung des Trainers „aber noch zu früh“.

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