VfR Aalen: Eineinhalb Eigentore und keine Offensive
Ostalb-Klub verliert gegen Schießbude der Liga Fortuna Köln mit 0:2 - Wenig Durchschlagskraft ganz vorne

Foto : Thomas Siedler

Am 21. Spieltag der 3. Liga hat der VfR Aalen Tabellennachbarn Fortuna Köln empfangen. Das letzte Spiel des Jahres haben die beiden Mannschaften bei frühlingshaften Temperaturen absolvieren können. Wenig frühlingshaft waren dagegen die Offensivbemühungen des VfR, der gegen die Schießbude der Liga, Fortuna Köln (39 Gegentreffer), mit 0:2 verlor. Noch bitterer für den VfR: Die Tore für die Kölner erzielte Aalen. Fabian Menig traf zum 0:1, Kapitän Markus Schwabl fälschte einen Freistoß unhaltbar zum 0:2 ab. „Ein Dreier wäre wichtig gewesen, die Mannschaften von unten rücken heran. Wir haben einfach nicht genug Zug vor das Tor bekommen“, resümierte Aalens Trainer Peter Vollmann, der sichtlich geknickt gewesen ist. Sein Pendant, Uwe Koschinat, überzeugte nach dem Schlusspfiff vor allem mit Ehrlichkeit: „Ich würde mich wohl ein Stück weit der Lächerlichkeit preisgeben, wenn ich von einem verdienten Sieg sprechen würde. In Summe war es so, dass Aalen sehr viele Spielanteile gehabt hat.“ Genützt haben diese am Ende wenig.

Vollmann musste, wie fast in jeder Woche, wieder einige Hiobsbotschaften verkraften. Auf Innenverteidiger Sebastian Neumann hatte er bis zuletzt gehofft, vergebens. Für ihn rückte Fabian Menig in die Mitte, Alexandros Kartalis übernahm die linke Außenverteidigerposition. Der ebenfalls angeschlagene Robert Müller nahm zumindest auf der Bank platz, sollte aber nicht mehr eingewechselt werden.

Die Aalener kamen gut in die Partie. Kartalis verzog wuchtig aus der Distanz (3. Minute), einen Kopfball von Kapitän Markus Schwabl nach Ecke von Michael Klauß konnte Fortuna-Torwart Andre Poggenborg gerade noch so über die Latte lenken (7.) und der wieder auf rechts spielende Randy Edwini-Bonsu, auffälligster Akteur bei den Schwarz-Weißen, drosch das Leder ans Außennetz (9.). Ein Treffer lag in der Luft und er sollte auch fallen – jedoch auf der anderen Seite. Eine eigentlich harmlose Hereingabe des Kölners Julius Biada fälschte Menig unglücklich zum 0:1 ins eigene Netz (10.).

Aalen versuchte es weiter, doch die Versuche von Gerrit Wegkamp (13., 22.) und Matthias Morys (16.) waren letztlich zu ungefährlich. Edwini-Bonsu drosch den Ball nach zunächst schönem Solo kläglich drüber (23.). Anders die Kölner: Aus der nächsten Nicht-Chance markierten die Gäste sogleich ein Tor. Wieder Julius Biada trat zum Freistoß aus rund 25 Metern an. Den Ball fälschte diesmal Schwabl ab, Schnitzler war in die andere Ecke unterwegs – 0:2 (28.). Hätte Schnitzler dann in der 40. Minute nicht glänzend den Kopfball von Marco Königs pariert, wäre das Spiel womöglich schon zur Pause entschieden gewesen. Biada verzog dann kurz vor dem Pausenpfiff abermals einen Freistoß aus der Distanz nur knapp (43.). Die zweite Halbzeit begann fast wie die erste. Aalen drückte sofort aufs Tempo und hatte auch gleich eine gute Chance. Nach einer Hereingabe behauptete Klauß den Ball gut und legte klug zurück auf Edwini-Bonsu. Dessen Schuss aus 16 Metern parierte wieder Poggenborg (48.). Zwei Minuten später war es wieder Edwini-Bonsu, der sich über rechts durchtankte. Morys´ Versuch in der Mitte wurde aber kurz vor dem Tor von einem Abwehrbein geblockt.

In der 63. Minute wurde es hektisch: Nach einer Freistoßsituation für den VfR führte Maximilian Welzmüller schnell aus, der Ball landete im Netz, doch Schiedsrichter Tim Skorcyk gab den Treffer nicht, zeigte stattdessen Gelb für Welzmüller. Alle Aalener Proteste waren vergebens. Drei Minuten später landete der Ball wieder im Kölner Tor. Wegkamp hatte eine Edwini-Bonsu-Flanke eingeköpft, soll dabei jedoch im Abseits gestanden haben. Köln beschränkte sich nur aufs Verteidigen, tat nichts mehr für das Spiel, Aalen rannte permanent an. Doch weder der eingewechselte Steffen Kienle (89.), noch der Distanzschuss von Thorsten Schulz (90.) fanden den Weg ins Tor, so dass es bei diesem 0:2 aus Aalener Sicht geblieben ist. Kämpferisch konnte man den Aalenern sicherlich keinen Vorwurf machen, doch es fehlt einfach an allen Ecken und Enden ein Vollstrecker. So rutscht der Ostalb-Klub im letzten Spiel des Jahres doch noch auf den 13. Platz und das nach einer Hinserie, mit der man grundsätzlich zufrieden sein konnte. Selbst Vollmann gab sich etwas ungehalten: „Jetzt bin ich mit diesen 26 Punkten nicht mehr zufrieden.

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