Fortuna Köln Viel Lob für Debütant Christoph Menz

Von
Christian Krämer

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Köln - Nach den ersten 90 Drittliga-Minuten für den SC Fortuna Köln blieb Christoph Menz sehr bescheiden. „Man kann da schon zufrieden sein“, sagte der Winter-Neuzugang nach dem 1:0 (0:0)-Sieg am Samstag gegen den FC Carl Zeiss Jena. Dabei hatte der 29-Jährige von Beginn an die Fäden in Fortunas Defensive in der Hand, stand in fast jeder Situation richtig, klärte mehrfach in höchster Not und rettete den Kölnern – in Kombination mit dem überragenden Tim Boss im Tor – den schmeichelhaften Erfolg zum Jahresauftakt. „Vom Ergebnis her kann man sich kein besseres Debüt vorstellen. Als Verteidiger zu Null gespielt, ein Heimsieg zum Jahresauftakt“, so Menz. „Aber von der Art und Weise her ist noch viel Luft nach oben, das muss man ehrlich sagen.“

Koschinat hatte Menz im Abwehrzentrum den jungen Bernard Kyere zur Seite gestellt. Und der machte Fortunas Neuzugang mit diversen Fehlpässen, Kerzen und Stellungsfehlern das Leben fast genauso schwer wie Jenas Angreifer. Doch Menz löste die Aufgaben mit Bravour. „Da ist noch Potenzial, gerade in der Abstimmung mit Bernard. Einige Dinge müssen wir verbessern“, sagte der 29-Jährige. Sein Trainer wirkte angesichts von Menz„ Debüt hingegen geradezu euphorisch. „Unfassbar“, lobte Koschinat. „Die Handlungsweise dieses Spielers ist sinnbildlich für die Handlungsweise eines Top-Drittligaspielers. Er hat ein unglaubliches Gefühl, was er in welcher Situation wann machen muss.“

Das traf am Samstag nicht auf alle Kölner Profis zu. Keeper Boss musste früh zwei Unachtsamkeiten von Kyere ausbügeln (7./11.). Auch Lars Bender, der als Linksverteidiger den Platzhirschen Markus Pazurek aus der Startelf verdrängte, hatte auf seiner Seite mehrfach das Nachsehen. „Wir hatten eine sehr hohe Fehlpassquote, dadurch mussten wir unheimlich viel Aufwand betreiben und wieder hinterherlaufen“, kritisierte Koschinat.

Nico Brandenburger trifft per Kopf

Viele dieser Fehlpässe führten zu großen Chancen für die Gäste – doch an Boss war kein Vorbeikommen. „Wir haben mehrfach um den Ausgleich gebettelt. Konzentriert verteidigt haben wir dann oft erst auf der Torlinie. Aber es kann ja nicht unsere Strategie sein, den Ball erst dort zu klären“, sagte Koschinat.

Fortunas Offensive kombinierte zeitweise zwar recht ansehnlich, kam aber kaum einmal zum Abschluss. Die besten Chancen vergab Manuel Farrona Pulido (24./40./60.). Nach einer Stunde deutete bereits viel auf ein 0:0 hin, als eine Standardsituation für die Erlösung sorgte: Nach einer Ecke von Maik Kegel traf Nico Brandenburger per Kopf – bereits zum dritten Mal in dieser Saison. Jena erhöhte noch einmal den Druck und zwang Menz zu einer Rettungstat auf der Linie (69.). Die Fortuna verpasste bei einigen Kontern die vorzeitige Entscheidung. „Dann wären sie nicht mehr aufgestanden“, so Menz. Doch so hoffte der FC Carl Zeiss weiter auf einen Punkt – und Kyere kam zu seiner stärksten Szene, als er nach einem Konter vor drei einschussbereiten Gäste-Angreifern klärte.

Koschinat war nach dem Ende der sechs Spiele andauernden Serie ohne Sieg zwar erleichtert, aber keinesfalls rundum zufrieden: „Es war nicht im Stile einer Spitzenmannschaft. Dazu musst du das Ergebnis hintenraus souveräner über die Zeit bringen. Und das, was wir gemacht haben, war alles andere als souverän.“

Fortuna Köln: Boss – Ernst, Kyere, Menz, Bender – Brandenburger, Kegel (82. Pazurek) – Scheu (89. Bröker), Dahmani, Farrona Pulido (72. Kessel) – Keita-Ruel. Zuschauer: 1935. Tor: Brandenburger (61.).


– Quelle: https://www.ksta.de/29530710 ©2018