Emotional und hellwach gegen Wiesbaden
Koschinat will keine Wiederholung des letzten Heimspiels erleben



Kontrastprogramm in der Kölner Südstadt. Im Vergleich zur Vorwoche wird bei der Fortuna am Samstag (14 Uhr) alles anders sein. Ein Gegner mit einem gänzlich anderen Spielstil und ein Zehntel der Kulisse erwarten die Kölner dieses Mal. Mit den Worten des Trainers klingt das dann so: „Das ist ein extremer Gegenteils-Fußball“. Der SV Wehen Wiesbaden wähle gegenüber der eher brachialen Spielweise seiner Elf den fußballerischen Ansatz. Beim 0:0 in Magdeburg hingegen wirkten beide Teams wie geklont.
Worauf kommt es nun also aus Sicht von Uwe Koschinat an gegen die Hessen, die Jahr für Jahr als Favoriten der Liga starten und dann doch ein wenig hinter den eigenen Erwartungen zurück bleiben. „Wenn wir unsere Art des Spiels dem Gegner nicht von Beginn an aufdrücken können, wird es schwer. Entweder das funktioniert von der ersten Sekunde an, oder gar nicht.“ Und ein weiterer Faktor habe hohe Bedeutung für den Ausgang der Begegnung mit dem unmittelbaren Tabellennachbarn. Etwas, das zuletzt beim 2:3 zu Hause gegen Holstein Kiel nicht der Fall war. „Wir müssen uns ausreichend emotionalisieren. Das ist uns beim letzten Heimspiel überhaupt nicht gelungen“, bekräftigt der Fußballlehrer.

Von den letzten elf Partien verloren die Gäste lediglich eine. Allerdings waren da auch sieben Remis dabei, was die Elf von Trainer Sven Demandt mit insgesamt 13 Unentschieden zu den fleißigsten Punkteteilern der Liga macht. Gerade auswärts hat der SVWW bisher aber noch keine Rasenstücke ausgerissen. Es gab erst einen Dreier und nur sechs erzielte Treffer. Während Uwe Koschinat im Mittelfeld einen personellen Engpass zu beklagen hat, gehen dem gebürtigen Kölner Demandt ein wenig die Stürmer aus. Neben Luca Schnellbacher, Patrick Mayer und Christian Cappek droht auch der Ausfall des erkrankten Torsten Oehrl. „Der Ausfall von Oehrl würde den Spielstil des Gegners sicher elementar verändern. Aber Die Wiesbadener wären auf dieser Position dennoch dann nicht mittellos“, betont Koschinat. Neben dem gefährlichen Kevin Schindler (fünf Treffer), ist Linksaußen Marc Lorenz ein starker Vorlagengeber. Auch der ehemalige Düsseldorfer Timm Golley habe bereits Mittelstürmer gespielt, so der Coach.

Weitestgehend geklärt ist das Personal-Puzzle bei der Fortuna. Cauly Oliveira Souza (Zerrung), der sich ebenso wie Oliver Schröder (Muskelfaserriss) vor dem Abschlusstraining in Magdeburg verletzt hatte, wird am Samstag nicht vom Trainer berücksichtigt. „Es macht keinen Sinn mit einem halbfitten Spieler, ich will da nichts riskieren. Julius Biada hat nach zwischenzeitlichen Oberschenkelbeschwerden beschwerdefrei trainiert. Florian Hörnig verpasste aufgrund eines entzündeten Zehs ein paar Einheiten, ist aber spielfähig. „Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme“, sagt Koschinat. Die größte ungelöste Frage betrifft die Personalie Christopher Theisen. Der Neuzugang des 1. FC Nürnberg II hat Rückenprobleme hervorgerufen durch die ungewohnte hohe Belastung und das Training auf dem Kunstrasenbelag. Dennoch ist mit seinem Einsatz zu rechnen neben Andreas Glockner im zentralen Mittelfeld. Nach dem Ausfall von Schröder, Kristoffer Andersen und Markus Pazurek ist dieses Duo in fittem Zustand gesetzt. Zwar wirkte Theisen bei seinem Startelfdebüt in Magdeburg „aufgeregt und angespannt“, so Koschinat, dennoch vertraut der Trainer seiner Perspektivverpflichtung. Sehr zufrieden ist der Trainer mit Glockner. „Er ist ein sehr aggressiver Ballfänger. Er ist genauso begabt wie Andersen bei den langen Einwürfen, was bei unseren groß gewachsenen Spielern immer ein gutes taktisches Mittel ist. Er hat ein sehr gutes Laufvermögen, er konnte in Magdeburg bis in die 90. Minute ein hohes Tempo gehen.“

rheinfussball.de