Mimbalas Gebete wurden erhört
Die Kölner schlagen den Tabellenzweiten Magdeburg verdient mit 2:1

Lange hatte Uwe Koschinat gegrübelt, ob er Cedric Mimbala von Beginn an bringen sollte. Dessen Vorbereitung im Winter war durchwachsen verlaufen. Das Bauchgefühl trog den Trainer der Fortuna aber letztlich nicht. Der wuchtige Innenverteidiger wurde zum Matchwinner beim 2:1-Sieg zu Hause vor 3.067 Zuschauern im Südstadion. Mimbala holte gegen den 1. FC Magdeburg den Elfmeter zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung heraus und köpfte den Siegtreffer selber.

Über acht Jahre war es her, dass der Rückkehrer zuletzt für die Kölner getroffen hatte. Damals noch unter Trainer Matthias Mink in der NRW-Liga am 8. November 2008 in Oestrich-Iserlohn zum 3:2-Erfolg in der 90. Minute. Die Fortuna verbesserte sich durch den Dreier um fünf Plätze auf Rang fünf in Liga drei.

Ohne Überraschungen hatte Koschinat seine erste Elf auf das Feld geschickt. Selcuk Alibaz und Christopher Theisen, die Gewinner der Vorbereitung, begannen ebenso wie Andre Poggenborg im Tor. Dessen Nominierung war gegen die körperlich robusten Magdeburger ebenso erwartet worden. Die erste Torannäherung hatte Sebastian Ernst. Der Fernschuss des Magdeburgers ging knapp am langen Pfosten vorbei (16.). Nach 23 Minuten gab es Elfmeter für die Fortuna. Marius Sowislo hinderte Mimbala ungeschickt im eigenen Strafraum am Torschuss. Cauly Oliveira Souza trat an, und hatte Glück, dass sein Schuss vom linken Innenpfosten an den Rücken von Keeper Zingerle prallte und von da aus über die Torlinie zum 1:0 trudelte. Nur drei Minuten später stand es 1:1. Eine Ecke wurde von Kristoffer Andersen unglücklich mit dem Kopf nach hinten verlängert, und aus fünf Metern traf Felix Schiller mühelos zum Ausgleich. Immer wieder kamen die Hausherren zu klaren Abschlüssen, so auch in der 34. Minute, als Hamdi Dahmani nach einem feinen Spielzug und der Hereingabe von Theisen die Latte aus zwölf Metern traf.

Auch in Halbzeit zwei stand das Aluminium den Kölnern zunächst im Weg. Nach einem schönen Dribbling zog Alibaz von der Strafraumgrenze aus flach ab, der Ball landete aber nur am linken Pfosten (61.). Fünf Minuten später bereitete Mimbala seinen Treffer durch ein Solo selber vor. Er wurde gelbwürdig gefoult. Den folgenden Freistoß zirkelte Markus Pazurek von rechts auf den Kopf Mimbalas, der das 2:1 markierte. Nach einer Ecke köpfte Pazurek den Ball erneut an den Querbalken (78.). In der engen Schlussphase wehrte Mimbala einen Schuss kurz vor der eigenen Torlinie noch mit dem Körper ab (87.).
Stimmen zum Spiel: Cedric Mimbala (Fortuna)
„Wir hatten uns viel vorgenommen. Wir waren die bessere Mannschaft, hatten mehr Chancen. Ich bin sehr glücklich über diesen Super-Start ins neue Jahr. Ich hatte heute zu Gott gebetet, bitte schenk mir ein Tor. Wir müssen aber weiter den Ball flach halten, Gas geben und dann schauen, was nach oben geht.“
Bone Uaferro (Fortuna)
„Wir wussten, dass es eine kämpferische Partie wird, gegen starke Magdeburger. Wir wurden gut eingestellt. Dass es heute geklappt hat, ist dem ganzen Team zu verdanken. Wir hatten viele Aluminium-Treffer. Hinten raus hatten wir auch ein paar knappe Situationen. Der Gegentreffer fing schon bei mir an, ich wollte den Ball rausschlagen, hab ihn aber nicht richtig getroffen, dadurch kam die Ecke zustande. Wenn der Ball dann verlängert wird, ist es schwierig die Ordnung zu behalten.“
Cauly Oliveira Souza (Fortuna)
„Es war ein verdienter Sieg, wir hatten die besseren Chancen. Wir hatten aufgrund der Platzverhältnisse keine leichte Vorbereitung. Trotzdem, wenn es losgeht, sind wir da. Ohne den Rücken des Torhüters wäre der Ball beim Elfmeter wohl nicht reingegangen. Aber, das war so gewollt (lacht).“
Christopher Theisen (Fortuna)
„Mehr als drei Punkte kann man nicht kriegen. Insofern ist der Start wie gemalt. Das war genauso engagiert wie wir uns das vorgestellt haben. Das haben wir uns heute verdient. Für solche Spiele sind die Jungs vor drei Jahren aufgestiegen. Wenn man Sie erfolgreich gestaltet, macht das noch mehr Spaß. Für mich war es am Anfang nicht leicht, ich habe mich reingearbeitet. Ich bin froh, dass der Trainer mir das Vertrauen geschenkt hat.“
Jens Härtel (Trainer Magdeburg)
„Unterm Strich dürfen wir uns nicht beschweren, dass wir hier verloren haben. Wir sind eigentlich immer erst dann ins Spiel gekommen, wenn wir in Rückstand waren. Dann waren wir aktiv und hatten gute Aktionen. Die Niederlage wäre insofern nicht notwendig gewesen.“
Uwe Koschinat (Trainer Fortuna)
„Wir hatten eine sehr aktive Anfangsphase. Auch die harten Platzverhältnisse sind uns zu Gute gekommen. Magdeburg hatte dadurch nicht so die Zeit, sich die Bälle zurecht zu legen. Das 1:1 fiel mehr oder weniger aus dem Nichts heraus. Wir haben über einen langen Zeitraum versucht, viele Dinge fußballerisch zu lösen. Dass der Sieg am Ende bei so einem guten Gegner ein bisschen wackelt, ist auch normal. Diese Truppe lebt. Das ist ein toller Start ins Jahr 2017. Es gab ganz viel Positives heute. Cedric hat herausragend gespielt. Er ist noch ein Manndecker der alten Schule, er läuft nicht vor Zweikämpfen weg, er sucht sie. Dass er darüber hinaus seine Torgefährlichkeit wiedergefunden hat, ist sehr positiv für uns. Heute hat er mir gezeigt, dass ich mich auf ihn verlassen kann.“

Quelle : rheinfussball.de