1:1 gegen Halle - Eine neue Erfahrung für Fortuna Köln

von Christian Krämer

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Köln -
Es war eine der letzten großen Unbekannten in Fortuna Kölns bislang so beeindruckender Drittliga-Saison: Wie geht die Mannschaft mit einem Rückstand um? Beim 1:1 (1:1) gegen Halle am siebten Spieltag konnten sich Fans und Trainer Uwe Koschinat nun einen ersten Eindruck verschaffen. Und der macht Hoffnung.
Fortuna-Verteidigung pennt bei Gegentor
Bereits nach fünf Minuten überreichte Fortunas Innenverteidigung – nach Boné Uaferros Kreuzbandriss neuformiert – dem HFC eine Einladung zum ersten Tor einer Auswärtsmannschaft im Südstadion in dieser Saison auf dem Silbertablett: Cédric Mimbala traf beim Klärungsversuch aus drei Metern den Gegner, der Ball fiel im hohen Bogen zurück in den Strafraum. Weder Bernard Kyere noch Mimbala schalteten, nur Halles Hilal El-Helwe reagierte und schloss zum 1:0 ab. „Slapstick“, kommentierte Koschinat. Die Innenverteidiger stellten unter Beweis, wie nahe bei ihnen Genie und Wahnsinn manchmal beieinander liegen. Die Reaktion der Mannschaft war hingegen vollends überzeugend.

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Denn die anfängliche Lethargie verfolg schnell und die Fortuna spielte einmal mehr ihre momentan vielleicht größte Stärke aus: Standardstiuationen. Maik Kegel platzierte eine Freistoßflanke perfekt auf Nico Brandenburgers Kopf (10.) – fast ein Ebenbild zum Siegtreffer des Mittelfeldspielers beim 2:1 in Bremen. „Es ist schön, dass es so gut klappt, ich helfe der Mannschaft natürlich gerne“, gab sich Brandenburger bescheiden.
Scheu und Keita-Ruel vergeben Großchancen
Ein Beispiel an der Effektivität des 22-Jährigen hätten sich an diesem Nachmittag Robin Scheu und Daniel Keita-Ruel nehmen können. Die beiden zeigten sich zwar lauf- und zweikampffreudig wie in den vergangenen Wochen, doch ließen die Konsequenz im Abschluss bei gleich mehreren Großchancen vermissen. Auf der anderen Seite stabilisierten sich vor allem Mimbala und Kyere nach der Pause von Minute zu Minute. „Zweikampfmonster“, lobte Koschinat.

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Doch letztlich blieb es beim Unentschieden und der vorläufigen Erkenntnis, dass die Fortuna auch mit Rückschlägen bermerkenswert gut umgehen kann. Einzig das „Spielglück“ der vergangenen Wochen fehlte in einigen Situationen, die noch zum Siegtreffer hätten führen können. „Darum fühlt es sich eher wie zwei verlorene Punkte, als ein gewonnener an“, sagte Koschinat.
Mittwoch gegen Chemnitz
Spätestens der Blick auf die Tabelle dürfte die Gefühlswelt des Trainers wieder korrigiert haben: Durch die Magdeburger Niederlage schob sich die Fortuna trotz Unentschieden auf Rang zwei und ist weiter ungeschlagen. „Am Mittwoch sind wir dann hoffentlich wieder konsequenter im Abschluss“, sagte Brandenburger. Um 19 Uhr tritt die Fortuna beim Chemnitzer FC an. Der Einsatz von Kegel steht noch auf der Kippe, der Regisseur musste gegen Halle wegen einer Hüftprellung bereits nach 38 Minuten ausgewechselt werden.

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Die von Fortuna Kölns Fanklubs organisierte Initiative mit vergünstigten Stehplatztickets mehr Besucher ins Südstadion zu locken, scheint derweil erfolgreich verlaufen zu sein. Knapp 1500 Zuschauer füllten den Bereich Stehplatz Mitte – beim letzten Heimspiel gegen Halle waren es nur etwa 600. Eine Wiederholung der Aktion ist damit denkbar.
Fortuna Köln: Boss – Bender, Kyere, Mimbala, Pazurek – Kegel (38. Kurt), Brandenburger – Scheu (82. Kessel), Dahmani, Farrona Pulido (76. Falahen) – Keita-Ruel. Zuschauer: 2879. Tore: 0:1 El-Helwe (5.), 1:1 Brandenburger (10.).

– Quelle: https://www.ksta.de/28423176 ©2017