Harter Konkurrenzkampf im Abwehrzentrum



In der Defensive drückt bei Fortuna Köln mächtig der Schuh. Gegen Energie Cottbus muss Trainer Uwe Koschinat seine Viererkette erneut umbauen. Im Angriff ruhen die Hoffnungen auf Johannes Rahn.

Es ist eine Art Blitzheilung, die dem SC Fortuna Köln vor dem Drittliga-Duell am Freitag gegen Energie Cottbus (19 Uhr, Südstadion) zu neuem Optimismus verhilft. Torjäger Johannes Rahn hat sich nach seinem Bandscheibenvorfall im Nackenbereich überraschend wieder fit gemeldet. "Er brennt richtig auf einen Einsatz", berichtet Trainer Uwe Koschinat. "Nach der Verletzung und einer doch eher durchschnittlichen Vorbereitung will er so schnell wie möglich zurück."

Vielleicht war es auch die Vorfreude auf den Gegner, die Rahns Bandscheibe schneller heilen ließ - beim letzten Cottbusser Abstecher nach Köln vor knapp einem Jahr traf der Stürmer gleich dreimal. "Das war nicht so schlecht letztes Jahr", erinnert sich Rahn. "Ich bin einfach froh, dass ich wieder bei der Mannschaft bin." Die vergangenen Wochen bestanden für den 29-Jährigen vor allem aus Reha-Einheiten und Spritzen in den betroffenen Nackenwirbel. "Das hat zum Glück gut angeschlagen, ich bin wieder relativ schmerzfrei", so der Stürmer, der sich nach der langen Trainingspause aber noch nicht bei hundert Prozent sieht. "Wichtig ist, dass wir als Team punkten. Da ist in den vergangenen Wochen leider einiges unglücklich gelaufen. Wir brauchen die Zähler, damit wir wieder mit breiterer Brust auftreten", glaubt Rahn.

Viele Optionen in der Offensive

Während Koschinat in der Offensive so viele Optionen wie noch nie in seiner Fortuna-Laufbahn zur Verfügung stehen, drückt in der Defensive mächtig der Schuh. Haufenweise individuelle Fehler, sieben Gegentore, drei Platzverweise und nur ein Punkt aus drei Spielen - so lautet das ernüchternde Resultat. "Ich habe momentan das Gefühl, dass wir in der Abwehr zu viele Entscheidungen mit dem Kopf treffen und zu wenig intuitiv handeln. Das war die große Stärke im vergangenen Jahr", sagt Koschinat, der ansonsten den Vergleich zur Vorsaison mit der wochenlangen Pleitenserie gerne meidet. "Stand heute bin ich nicht extrem pessimistisch, ich sehe viele positive Ansätze."

Gegen Cottbus wird der Coach einmal mehr seine Viererkette umbauen müssen. "Ich muss die formstärkste Formation finden", so Koschinat. Einziger Ausfall ist der gelb-rot-gesperrte Tobias Fink. Für ihn wird wohl Kusi Kwame auf die linke Seite rücken, rechts wäre der Platz für Dennis Engelman frei. Im Zentrum streiten sich Boné Uaferro, Florian Hörnig und Daniel Flottmann um die beiden Positionen - wobei keiner aus dem Trio zuletzt überzeugen konnte. "In den vergangenen Wochen waren wir in der Defensive extrem handlungslangsam", kritisiert Koschinat. "Das müssen wir abstellen."

Auch Kapitän Flottmann nimmt sich und seine Nebenmänner in die Pflicht. "Uns ist etwas die gute Balance zwischen mutig verteidigen und kompakt stehen abhanden gekommen", sagt der 31-Jährige. "Mut ist wichtig, aber wir sollten möglichst keine verrückten Sachen machen."

Gegen Cottbus erwartet Flottmann einen "heißen Fight". Der FC Energie dürfte den Kölnern aufgrund seiner Spielanlage auch besser liegen, als die vergangenen Gegner. Die Lausitzer setzen mehr auf Robustheit, als auf spielerische Raffinesse. "Das ist keine Truppe, die hierhin kommt und dann ein Feuerwerk abfackelt", glaubt Koschinat.

kst.de