Der SC Fortuna Köln in der Saison-Einzelkritik

Der Blick auf die Abschlusstabelle der Dritten Liga zeigt es: Hinter dem SC Fortuna Köln liegt eine sehr ordentliche Saison. Uwe Koschinats Mannschaft hat die Saison als Aufsteiger mit 46 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz beendet – ein respektables Ergebnis. Für manche Spieler ist das vergangene Jahr prima gelaufen, andere konnten nicht überzeugen. Eine Saison-Einzelkritik.

Andre Poggenborg (36 Spiele/0 Tore): Herausragende Saison von Fortunas Nummer eins. Er blieb in seinen 36 Einsätzen so gut wie fehlerfrei und 14-mal ohne Gegentor. Ist konkurrenzlos.

Jan-André Sievers (10/0): Bittere Saison: Nachdem der Rechtsverteidiger seinen Stammplatz verloren hatte, ging es sportlich bei der Mannschaft bergauf. Seine Athletik allein reichte nicht mehr.

Dennis Engelman (22/1): Bayers Leihgabe ist die Überraschung der Saison. Zweikampfstark, ballsicher und mit Übersicht – zudem mit 20 Jahren erst am Anfang seiner Entwicklung.

Kusi Kwame (31/0): Er wächst an seinen Aufgaben – vom Regionalliga-Zeitarbeiter zum Drittliga-Stammspieler. Sonst wie immer bissig und verlässlich. Der Lohn: stellvertretender Kapitän.

Boné Uaferro (31/0): Der Innenverteidiger spielte eine überragende Hinrunde und hatte großen Anteil an Fortunas Defensiv-Stärke. 2015 zeigte Uaferros Formkurve allerdings nach unten.

Daniel Flottmann (10/1): Der Kapitän kämpfte sich nach seinem Kreuzbandriss zurück ins Team – und wie. Als Leader unersetzlich. Uaferro wird um den Platz an seiner Seite kämpfen, mit . . .

Florian Hörnig (32/1): Der andere Teil des herausragenden Innenverteidiger-Duos der Hinrunde. Musste zuletzt oft im defensiven Mittelfeld ran. Dort wirkt er immer etwas unbeweglich.

Tobias Fink (24/1): Auch für den Linksverteidiger war 2015 ein Jahr zum Vergessen. Einer ordentlichen Hinrunde folgten Sperren und ein Muskelbündelriss. In Topform ist Fink aber gesetzt.

Lars Bender (14/0): Als Linksaußen geholt, zum Fehleinkauf abgestempelt. Aus Personalnot wurde Bender dann als Defensiv-Allrounder wiedergeboren. Dort liegt auch seine Zukunft im Verein.

Markus Pazurek (27/1): Der Sechser hat ein Auge fürs Spiel, kann aber auch Gegner mal rabiat stoppen – das fehlte der Fortuna zu Saisonbeginn. Pazureks Aufstieg war das Pech für . . .

Sascha Marquet (22/2): Der 25-Jährige verbindet Athletik mit fußballerischer Qualität – zeigte das aber zu selten. Verlor nach schwachem Start seinen Startelf-Platz und kam nicht mehr richtig zurück.

Kristoffer Andersen (13/0): Fortunas Mittelfeldmotor – bis zu seinem Knorpelschaden im Knie. Nach der Sommervorbereitung ist er einer der Kölner Hoffnungsträger für das Offensivspiel.

Ozan Yilmaz (2/0): Der Techniker ist eineinhalb Jahre nach seinem Autounfall zurück. Ihm fehlt noch die Physis, doch zur nächsten Saison könnte er dem Team ein spielerisches Element bringen.

Cauly Oliveira Souza (27/2): Der 19-Jährige ist das Nesthäkchen, spielt entsprechend unbekümmert. Das ist erfrischend, auch wenn der Brasilianer manchmal etwas ballverliebt ist.

Andreas Glockner (13/1): Der Winterzugang startete mit einem Traumtor, konnte aber nicht mehr an diese Leistung anknüpfen. Sucht noch nach seiner Rolle.

Hamdi Dahmani (34/5): Starke Saison des Mittelfeldspielers, der verletzungsfrei blieb und Fortunas zweitbester Torschütze ist. Dahmani hat zudem hart an seinem Defensivverhalten gearbeitet.

Julius Biada (14/0): Fortunas zweiter Wintereinkauf ist technisch hochbegabt, spielte bislang aber ineffektiv. Dennoch ein Hoffnungsträger für die neue Saison.

Michael Kessel (25/3): Uwe Koschinats Lieblingsschüler hatte viele Verletzungssorgen. Wenn Kessel fit war, spielte er aber immer. Bester Fortune im eins gegen eins.

Ercan Aydogmus (29/3): Dem Türken mangelte es weder an Willen noch an Einsatz – nur an der Torgefahr. Denn auch der Team-Senior war Teil der schlechtesten Drittliga-Offensive.

Thomas Kraus: (35/3): Der künftige Gladbacher rannte, grätschte und gestikulierte wie eh und je – allerdings wird Kraus kein Drittliga-Torjäger mehr. Seine Art wird dennoch fehlen.

Thiemo-Jerômé Kialka (19/3): Der 26-Jährige hat alle benötigten Stürmer-Anlagen: Tempo, Technik und Sprungkraft. Was Kialka mal wieder fehlt, ist die Konstanz.

Johannes Rahn (31/11): Mit Fortunas Top-Torjäger steht und fällt das Offensivspiel. Bis zu seiner Knie-OP im März entschied er viele Spiele im Alleingang. Dann außer Form – wie das gesamte Team.

Nicht bewertet wurden: Alexander Monath, Pascal Wichmann, Dino Bisanovic, Marko Stojanovic und Marco Ban.

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