FORTUNA KÖLN
Auswärtshürde mit schönen Erinnerungen

Am Samstag gastiert der SC Fortuna Köln beim Halleschen FC. An gleicher Stelle fuhr die Südstadt-Elf vor mehr als einem Jahr der erste Sieg in der Dritten Liga ein. Von Christian Krämer



Viele schöne Erinnerungen werden wach, wenn Uwe Koschinat ans Duell seines SC Fortuna Köln beim Halleschen FC (Samstag, 14 Uhr) denkt. Denn im Erdgas-Sportpark feierte der Südstadt-Klub vor mehr als einem Jahr seinen Drittliga-Premieren-Sieg. Nach Toren von Tobias Fink und Johannes Rahn endete die Partie am dritten Spieltag der Saison 2014/2015 mit 2:0. "Vielleicht ist es auch deshalb für mich das beste Stadion der Liga", sagt Trainer Koschinat. Und nach zuletzt drei Siegen in Folge und dem Verlassen der Abstiegsplätze stehen die Chancen für ein Auffrischen der Erinnerungen gar nicht schlecht.

Vor allem, weil der Coach beim Thema Kristoffer Andersen Entwarnung geben konnte. Fortunas Spielgestalter wurde beim 3:1 gegen Mainz nach einer Stunde ausgewechselt - jedoch nur als Vorsichtsmaßnahme. "Kris hat sich nicht richtig gut gefühlt, aber es ist alles in Ordnung. Er wird gegen Halle spielen können", so Koschinat. Wie wichtig der 29-Jährige für das Kölner Spiel ist, zeigt ein Blick auf die Punkteausbeute: 13 Zähler holte die Fortuna mit Andersen, nur zwei ohne ihn.

"Er ist ein extrem ballsicherer Spieler und macht mir und allen anderen das Leben viel einfacher", sagt auch Teamkollege Marco Königs, neben Andersen der zweite Schlüssel zum Aufschwung der vergangenen Wochen. Zwar war die Trefferquote des Stürmers auch während Fortunas Krise ganz ordentlich, doch keines seiner vier ersten Tore für die Kölner führte zu einem Sieg der Mannschaft. Das änderte sich erst mit seinem 2:0 vor zwei Wochen in Erfurt. Per Seitfallzieher legte er dann gegen Mainz nach. "Er ist jetzt richtig hier angekommen und hat noch einmal ein paar Schritte nach vorne gemacht", lobt Koschinat, der besonders Königs' Defensivverhalten herausstellt: "Im Gegensatz zum Saisonbeginn arbeitet Marco mittlerweile richtig gut gegen den Ball und entlastet die Abwehr."

Pokalsieg war der Wendepunkt

Für Königs war der "Knotenlöser" Fortunas schmeichelhafter 2:0-Erfolg im Pokal gegen Aachen. "Das war ein dreckiger Sieg, so wie wir ihn gebraucht haben. Das hat uns Selbstvertrauen gegeben", sagt der 25-Jährige. "Mittlerweile haben wir uns gefunden und machen es ganz gut. Wir sind immer für ein Tor gut."

Die wiedergefundene defensive Stabilität beflügelt auch Fortunas Offensive. Das Zusammenspiel zwischen Königs und Sturmpartner Julius Biada hat sich deutlich verbessert. "Die beiden suchen sich ständig", bemerkt Koschinat. "Und dann haben wir noch einen Johannes Rahn in der Hinterhand. Für einen Abstiegskandidaten ist das schon ordentlich Qualität."

Mit dieser möchte Fortunas Coach auch das Bollwerk des Halleschen FC knacken. Der Tabellenzehnte spielt vorzugsweise mit einem Quartett gelernter Innenverteidiger in der Viererkette. "Das bringt natürlich eine enorme Stabilität, auch wenn sie sicher nicht so wendig sind", meint Koschinat. Königs stimmt zu: "Dass sie ohne richtige Außenverteidiger spielen, müssen wir ausnutzen."

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