Fortuna Köln Per Traumkonter zum 1:0-Sieg gegen Chemnitz



Fast schon etwas ungläubig bestaunten die Fans im Südstadion nach 33 Minuten die perfekte Harmonie und Abstimmung zwischen Antreiber Kristoffer Andersen, Vorbereiter Hamdi Dahmani und Vollstrecker Cauly Oliveira Souza. Das Trio des SC Fortuna Köln inszenierte mit einem perfekten Konter den 1:0-Siegtreffer gegen den Chemnitzer FC. Die schönste Aktion des Tages sicherte dem Südstadt-Klub den dritten Heimsieg im dritten Heimspiel - allesamt ohne Gegentor. Gleichzeitig wurde der CFC-Fluch besiegt. Zuvor hatten die Kölner vier Pleiten in vier Duellen und mit den Ostdeutschen kassiert.
„Zu sagen, dass der Sieg absolut verdient ist, wäre Quatsch“, meinte Trainer Uwe Koschinat. „Aber nach dem 0:3 in Erfurt haben wir wieder die nötigen Tugenden gezeigt: Hingabe und Galligkeit.“ Der Moment des Nachmittags entstand nach einem Kölner Ballgewinn. Blitzartig trieb Andersen sein Team nach vorne, ließ in seiner beeindruckend lässigen Art zwei Gegenspieler aussteigen und setzte dann Dahmani in Szene. Der servierte die flache Hereingabe zentimetergenau auf den durchstartenden Souza - der Brasilianer brauchte für sein drittes Saisontor nur noch den Fuß hinhalten.

Davor hatte die Fortuna allerdings zweimal großes Glück. Schon nach fünf Minuten scheiterte Daniel Frahn aus wenigen Metern am stark reagierenden Andre Poggenborg, später nagelte Stefano Cincotta einen Ball von der Strafraumkante an die Latte (28.). Doch nach dem Führungstreffer stabilisierten sich die Kölner. Kusi Kwame verlor nach der 30. Minute keinen Zweikampf mehr und Cédric Mimbala klärte in bekannt genial-wahnsinniger Manier fast alle Chemnitzer Angriffe. „Gerade im Vergleich zur Vorsaison haben wir in den Heimspielen einfach diese extreme Zahl der individuellen Fehler minimiert“, so Koschinat. „Dazu kommt noch Markus Pazurek, der viele Situationen im Vorfeld erkennt.“
In Halbzeit zwei kamen die Gäste so zu keinem richtigen Abschluss mehr, auf der anderen Seite vergab Dahmani noch eine große Konterchance zum 2:0 (67.). „Klar hätten wir noch nachlegen können, aber wir haben hinten auch nichts anbrennen lassen“, sagte der starke Andersen. „Boné und Cédric haben defensiv glaub ich keine Zweikämpfe verloren.“
Im Angriff überraschte Koschinat, als er Serhat Koruk zu seinem Drittliga-Startelf-Debüt verhalf. Routinier Johannes Rahn rutschte in der Stürmer-Rangliste auf Platz drei, er war aus Leistungsgründen nicht im Kader. Koruk begann gegen die erfahrene Chemnitzer Defensive nervös, steigerte sich dann aber von Minute zu Minute. Zwar blieb der 20-Jährige im Abschluss ohne Glück, rieb sich aber in vielen Zweikämpfen auf und wurde nach einem spektakulären Ballgewinn sogar mit "Serhat, Serhat"-Sprechchören gefeiert. „Ich fühle mich sehr gut. Ich habe hart für mein Startelf-Debüt gearbeitet und der Trainer hat mir die Chance gegeben. Mit der Leistung bin ich sehr zufrieden, wir haben gekämpft bis zum Schlusspfiff“, sagte Fortunas Eigengewächs.
„Signal an alle Jung-Fortunen“
„Er muss im Bezug auf seine eigenen Fähigkeiten vielleicht noch etwas mutiger werden, denn er hat ja einen guten Abschluss. In einigen Situationen hat er die Verantwortung noch weggeschoben“, meinte Koschinat. „Aber das Allerwichtigste für mich war das Signal an alle Jung-Fortunen. Es kommen hier nicht nur Transfers zum Einsatz. Es geht auch über Leistung und Hingabe in unserer Nachwuchsabteilung. Serhat hat in der letzten Saison am laufenden Band in der Bezirksliga getroffen, aber nie irgendetwas gefordert oder sich beschwert. Heute hat sich gezeigt, dass es ein Weg ist, der sich lohnt.“
SC Fortuna Köln: Poggenborg - Bender, Uaferro, Mimbala, Kwame - Pazurek, Kegel (76. Hörnig) - Dahmani, Andersen, Oliveira Souza (87. Kessel) - Koruk (68. Alibaz). Tor: 1:0 Oliveira Souza (33.). Zuschauer: 1487.

Quelle: ksta.de