Uwe Rapolder-Effekt bei der SGS schon verpufft?
Köln auch im Aufsteigerduell nicht zu bremsen

Fortuna Köln mischt die 3. Liga weiter auf: Die Domstädter schickten die SG Sonnenhof Großaspach verdient mit 4:0 nach Hause und entfernten sich dadurch ein gutes Stück von der Abstiegszone. Hinten ließ die Fortuna kaum etwas anbrennen, vorne nutzten Rahn und Co. die sich bietenden Gelegenheiten gnadenlos aus. Die SGS rutschte nach der zweiten Pleite in Serie wieder tiefer in den Abstiegsstrudel.

Auf Seiten der Hausherren nahm Trainer Uwe Koschinat gegenüber dem 1:0-Sieg gegen Schlusslicht Jahn Regensburg drei Änderungen in seiner Startelf vor. Engelman, der gelbgesperrte Pazurek und Oliveira Souza mussten für Zinke, Kessel und Kwame weichen. Großaspachs Coach Uwe Rapolder vertraute nach der 0:2-Niederlage in Bielefeld auf das zuvor so erfolgreich praktizierte 3-4-3-System. Diese Umstellung zog drei Personalwechsel nach sich: Schiek, Granatowski und Berger ersetzten Leist, den verletzten Vecchione (Sehnenbandriss im rechten Oberschenkel) und Kienast.

Beide Teams gingen mit einer breiten Brust ins Aufsteigerduell: Während die Kölner sieben Punkte aus den letzten drei Partien sammelten, entschieden die Gäste vom Sonnenhof seit der Amtsübernahme von Trainer-Fuchs Uwe Rapolder drei der vier Spiele für sich.

Dass die Kontrahenten in den letzten Wochen mächtig Selbstvertrauen getankt hatten, war bereits in den Anfangsminuten spürbar. Statt sich tief in der eigenen Hälfte zu verstecken, legten die Mannschaften von Anpfiff weg den Vorwärtsgang ein und drangen gleich bis in den Strafraum durch: Auf Seiten der Rheinländer konnte Dahmani eine Flanke nicht verwerten (5.), bei den Gästen setzte Schuster die Kugel nach einem Freistoß vorbei (8.).

Rahn braucht zwei Anläufe

Mit fortlaufender Spieldauer schlug das Pendel zu Gunsten der Kölner aus, die ein aggressives Zweikampfverhalten an den Tag legten und auch gefälliger nach vorne kombinierten. Über die Stationen Kraus, Fink und Dahmani landete die Kugel wenige Meter vor der Torlinie bei Rahn, der sie jedoch nicht im Tor unterbringen konnte (22.). Doch der beste Torjäger der Rheinländer ließ sich nicht unterkriegen und setzte nach: Nach einer Hereingabe von Kraus ließ sich der Offensivmann die Chance nicht nehmen und netzte aus elf Metern ein (31.).

Die SGS hatte daran nicht lange zu knabbern, verpasste durch Fischer aber die schnelle Antwort (34.). Näher kamen die Gäste bis zum Pausentee allerdings nicht mehr an das Gehäuse von Poggenborg heran, sodass die hiesige Fortuna einen nicht unverdienten Vorsprung in den zweiten Durchgang nahm.

Nach Wiederanpfiff wurde die Gangart deutlich härter: Vier Verwarnungen binnen acht Minuten - zwei auf jeder Seite - sprachen Bände. Durch die vielen Unterbrechungen kam in dieser Phase kaum Spielfluss zustande. Trotzdem kamen die Rheinländer immer wieder zu guten Gelegenheiten: Schuster hatte als letzter Mann Standprobleme, sodass Kraus frei vor Kunz an den Ball kam, an ihm aber kein Vorbeikommen fand (55.). Etwas später machte es Kessel besser: Der Flügelspieler behielt vor dem Großaspacher Keeper die Nerven und verdoppelte den Spielstand (66.).

Kialkas Knockout

Die Württemberger riskierten mehr, mühten sich zwar noch einmal, fanden aber kein Mittel, die sattelfeste Defensive der Rheinländer zu überwinden. Für schnelle Gegenangriffe waren die Gäste nach wie vor anfällig: Einen solchen vollendete Joker Kialka per Kopf zum 3:0, nachdem sich Keeper Kunz verschätzt hatte (84.). In der Nachspielzeit setzte der ebenfalls eingewechselte Oliveira Souza sogar nochmal einen drauf und besorgte den 4:0-Endstand (90.).

Am Freitag (19 Uhr) trifft Fortuna Köln auswärts auf den Mitaufsteiger 1. FSV Mainz 05 II, während Sonnenhof Großaspach tags darauf um 14 Uhr zu Hause gegen den MSV Duisburg gefordert ist.

kicker.de